Bauphysik - ein innovativer Studiengang mit besten Berufsaussichten

Klimaschutz, Energieeffizienz, Ressourcenschonung und steigende Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz führen zu immer neuen Herausforderungen an die Gebäude- und Stadtquartiersplanung. Um die komplexen Themengebiete Thermische Behaglichkeit, Energieeffizienz, Schall- und Wärmeschutz, sowie Bau- und Raumakustik zu verbinden, benötigt es Spezialingenieure deren Ausbildung der Studiengang Bauphysik seit 1978 – deutschlandweit einzigartig – anbietet. Diese über 40-Jährige Kontinuität hat sicherlich einen erheblichen Anteil daran, dass dieses Fachgebiet zu einem unersetzlichen Bestandteil im Bauwesen geworden ist.

Bewerbung

06. Mai - 15. Juli (Wintersemester)

Regelstudienzeit

7 Semester (210 ECTS)

Abschluss

Bachelor of Engineering (B.Eng.)

Aimée 2025

Was mir am Studiengang Bauphysik besonders gefällt, ist die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Anwendung. Das Praxissemester im 5. Semester war für mich ein echtes Highlight, ich habe mein Praktikum in der Schweiz absolviert und dort ein halbes Jahr gearbeitet.
Mittlerweile schreibe ich auch meine Bachelorarbeit in der Schweiz, das zeigt für mich, dass Bauphysik nicht nur in Deutschland gefragt ist. Die Inhalte des Studiums bereiten einen sehr gut auf die Praxis vor und bieten viele Optionen für die berufliche Zukunft, auch international. Außerdem finde ich es super, dass der Studiengang eher klein ist, man kennt sich, hilft sich gegenseitig und es herrscht ein richtig guter Zusammenhalt unter den Studierenden.

Aimée [Bild: Aimée Leberecht]

Erfahren Sie in diesem kurzen Video, mit welchen Themen sich die Bauphysik beschäftigt!

Inhalt des Studiums

Bauphysik –  was ist das? Meist wird der Begriff Physik auf den in der Schule behandelten Teilbereich der Mechanik reduziert, sodass häufig der Glaube vorherrscht, Bauphysiker seien für die Statik eines Gebäudes zuständig. Dabei beschäftigt sich ein Bauphysiker meist nicht mit statischen, sondern mit dynamischen Vorgängen. Die Aufgabe eines Bauphysikers besteht in erster Linie darin, ein Gebäude so zu gestalten, dass es zum einen trotz ständig wechselnder Umwelteinflüsse geschützt ist und zum anderen dem Wohlbefinden des Menschen genügt. Das Einsatzgebiet eines Bauphysikers ist dabei nicht nur auf Gebäude beschränkt, sondern überall dort zu finden, wo physikalische Vorgänge eine Rolle spielen. Beispiele hierfür sind die Planung von Schallschutzmaßnahmen an Straßen oder Gleisen, die Untersuchung und Entwicklung bei Baustoffen mit besonderen wärmetechnischen oder schalltechnischen Eigenschaften sowie die Entwicklungen in der Automobilindustrie bis hin zum Sound Design von Motoren.

Steffi, 2017

Studiengang Bauphysik

Klein aber fein. Man kann sich in diesem Studiengang und der Hochschule nur wohl fühlen. Es gibt immer Ansprechpartner und es herrscht ein super familiärer und freundlicher Umgang zwischen Professoren und Studenten, als auch zwischen den verschiedenen Semestern.

Bauphysik – Komfort messbar machen.

Wer sich für den Studiengang Bauphysik entscheidet, gestaltet aktiv die Lebensqualität in Gebäuden. Denn Bauphysikerinnen und Bauphysiker sorgen dafür, dass Räume nicht nur funktional, sondern auch komfortabel sind. Durch fundiertes Wissen in den Bereichen Wärme, Luftqualität, Schallschutz und Licht schaffen sie Innenräume, in denen man sich rundum wohlfühlt. Optimale Tageslichtnutzung fördert das Wohlbefinden und reduziert gleichzeitig den Energiebedarf. Ein durchdachter Wärmeschutz garantiert angenehme Temperaturen zu jeder Jahreszeit. Mit modernen Lüftungskonzepten wird gesunde, frische Luft sichergestellt – ein Plus für Konzentration und Gesundheit. Durch gezielten Schallschutz entstehen ruhige Rückzugsorte trotz hektischer Umgebung. Wer Bauphysik studiert, verbindet Technik mit Komfort – und gestaltet die Gebäude der Zukunft.

Während des Studiums werden die Grundlagen aus den naturwissenschaftlichen Bereichen, wie Mathematik, Physik, sowie Thermodynamik und Mechanik gelehrt und der Umgang mit physikalischen Messtechniken in Laborübungen erlernt. Die Bauphysik kann sich grundsätzlich in die Schwerpunkte Schallschutz/Akustik, sowie die hygrothermische Bauphysik einteilen lassen. Konkret umfassen unsere Vorlesungen die Bereiche Wärme-, Schall- und Feuchteschutz, Raum- und Psychoakustik, Bauschadensanalyse, Solarenergienutzung, Brandschutz, Baustoffkunde, Baukonstruktion sowie Licht- und Tageslichttechnik. Hinzu kommen noch grundlegende Vorlesungen zu Schlüsselqualifikationen wie Betriebswirtschaft, Betriebspsychologie und Rechtswesen.

Your benefits

  • Kleiner und familiärer Studiengang
  • Semesterübergreifender Austausch
  • Gemeinsames Sommerfest
  • Alljährliches Bauphysikertreffen
  • Spannende Exkursionen
  • Umfangreiche und moderne Laborausstattung
  • Vorbereitungswoche für einen guten Start ins Studium
  • Mathematikbrückenkurs zum Studienbeginn
  • Mathematik Tutorium während des 1. und 2. Semesters

 

Andrea, 2018

Studiengang Bauphysik

Wir sind ein kleiner Studiengang, der sich über Semester hinweg hilft und gut versteht! Gemeinsam wird auch dieses Jahr ein Projekt geplant, bei dem wir für knapp einen Monat nach Nepal fliegen und vor Ort eine PV-Inselanlage errichten. Für mich persönlich, eine absolut wichtige Erfahrung im Leben.

Profielbild Andrea [Bild: ms]

Voraussetzungen

Entsprechend § 58 LHG sind die Zugangsvoraussetzungen die allgemeine Hochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife oder gleichwertige ausländische Bildungsabschlüsse. Weiteres regelt die Zulassungssatzung.  

Praktika und Berufserfahrung
Ein Vorpraktikum ist nicht vorgesehen.

Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse
Ausländische Bewerber müssen ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. Die Prüfung des Nachweises erfolgt zentral an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Konstanz.

Eignungsfeststellungen
Ein Eignungsfeststellungsverfahren ist derzeit nicht vorgesehen

Studienverlauf

Semester
1

Grundstudium

Im ersten Semester werden die Grundlagen für das gesamte Studium gelegt. Studierende erwerben fundierte Kenntnisse in Physik und Mathematik sowie in zentralen Bereichen des Bauens, darunter Materialkunde und Tragwerkslehre. Ergänzt wird das technische Basiswissen durch allgemeinbildende Fächer wie Betriebswirtschaftslehre (BWL) und eine Fremdsprache.

eine Gruppe Studierender
Semester
2

Grundstudium

Im zweiten Semester werden die im ersten Semester erarbeiteten Grundlagen gezielt vertieft und erweitert. Die Kenntnisse in Physik und Mathematik werden weiter ausgebaut, um ein solides Verständnis für technische Zusammenhänge zu entwickeln. Ergänzend dazu vermittelt eine Einführung in das Baurecht erste Einblicke in die rechtlichen Aspekte des Bauens. Im Labor-Modul werden physikalische Prinzipien experimentell erfahrbar gemacht – hier erwerben die Studierenden praxisnah wichtige Fähigkeiten in der Messtechnik und im wissenschaftlichen Arbeiten.

zwei Männer arbeiten an elektrischen Geräten
Semester
3

Hauptstudium

Im ersten Semester des Hauptstudiums liegen die Ausbildungsschwerpunkte in der Erweiterung der mathematischen und physikalischen Kenntnisse und der Übertragung auf praktische bauphysikalische Anwendungen.

Weiter entwerfen die Studierenden im Rahmen der integrierten Übung über das 3. und 4. Semester hinweg ein Gebäude, für welches zum einen die interdisziplinären Zusammenhänge auf den Gebieten der Architektur, der Tragwerksplanung und der Gebäudetechnik sowie der Brandschutz zu berücksichtigen sind und zum anderen sämtliche bauphysikalisch relevanten baurechtlichen Nachweise erbracht werden müssen.

Bauphysiker Treffen Messe
Semester
4

Im vierten Semester rücken Anwendung und Vertiefung der bauphysikalischen Grundlagen in den Mittelpunkt. Die Kenntnisse in den physikalischen Kernbereichen der Bauphysik werden erweitert und durch eine Vorlesung zur Betriebspsychologie um theoretische Aspekte menschlichen Verhaltens in Arbeitsprozessen ergänzt. In der Integrierten Übung werden praxisnahe Planungsaufgaben weitergeführt und durch Inhalte zur Gebäudekonstruktion ergänzt. In den Laboren liegt der Fokus nun verstärkt auf der praktischen Umsetzung: Hier kommen die bisher erlernten Fähigkeiten zur Anwendung – insbesondere bei Baumessungen sowie in Versuchen zur Anlagen- und Energietechnik.

WS2016
Semester
5

Betreutes Praktisches Studienprojekt

Im fünften Fachsemester ist ein betreutes Praktisches Studienprojekt (BPS) in das Hauptstudium integriert. Dieses Pflichtpraktikum wird in einem Unternehmen absolviert, das im Bereich der Bauphysik oder angrenzender Felder tätig ist. Der Betrieb kann dabei frei gewählt werden – auch ein Praktikum im Ausland ist möglich. 

Nepal
Semester
6

Hauptstudium

Im sechsten Semester erweitern die Studierenden ihr Wissen in verschiedenen Bereichen der Bauphysik. Neben Themen wie Lärmschutz und Energietechnik wird auch ein Einblick in die Psychoakustik gegeben – ein spannendes Gebiet, das sich mit der Wahrnehmung von Geräuschen und deren Einfluss auf den Menschen beschäftigt. Zudem wird im sechsten Semester das erste Profilfach angeboten, das den Studierenden die Möglichkeit gibt, ihre fachlichen Interessen individuell zu vertiefen. Sie können zwischen besonderen Projekten oder Vorlesungen wählen, um ihre Fachkenntnisse weiter zu festigen oder neue Themengebiete zu erschließen. Die Laborversuche des Semesters konzentrieren sich auf anlagentechnische Themen und bieten den Studierenden die Möglichkeit, sich direkt mit realen Anwendungen der Bauphysik auseinanderzusetzen.

Gruppenbild
Semester
7

Hauptstudium / Bachelor-Arbeit

Im siebten Semester liegt der Fokus auf der Bachelor-Arbeit. Die Vorlesungen konzentrieren sich auf ein weiteres frei wählbares Profilfach sowie eine Vorlesung zur theoretischen Bauphysik im Bereich Schall. Zudem wird die zweite Hälfte der Bauschadensanalyse behandelt. Diese Themen sind gezielt so gewählt, dass genügend freie Zeit für die Bearbeitung der Bachelor-Arbeit bleibt.
Optional besteht die Möglichkeit, die Bachelor-Arbeit auch im achten Semester zu schreiben.

Wien Exkursion

Jonas 2023

Vor Beginn des Studiums war ich als Zimmerer tätig. Für den Studiengang Bauphysik habe ich mich entschieden, um auch die Theorie hinter Themen wie energieeffiziente Gebäude, oder Wohnbehaglichkeit genauer zu verstehen. Die Module des Studiengangs liefern alle Bausteine um praktische Sachverhalte physikalischer zu verstehen. Durch die überschaubare Größe des Studiengangs kann man die Professoren und Dozenten jederzeit zu Praxisanwendungen fragen, oder Sie um genauere Erklärungen bitten.

[Bild: ms]

Schwerpunkte

50%Akustik/Schallschutz

50%Hygrothermische Bauphysik

Die bauphysikalische Ausbildung ermöglicht eine Spezialisierung in die Bereiche Akustik, Hygrothermie, Energie oder Umwelttechnik. Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die individuelle Schwerpunktsetzung der Studierenden basierend auf der Anzahl der abgeschlossenen Diplom- bzw. Bachelorarbeiten seit Beginn des Studienganges. Die Schwerpunkte liegen hiernach ungefähr hälftig in den Bereichen Akustik/Schallschutz und hygrothermische Bauphysik mit Energietechnik. Die Verteilung der Schwerpunkte der Abschlussarbeiten spiegelt zudem auch die beruflichen Tätigkeitsfelder der Absolventen wieder.

Das Studium der Bauphysik setzt sich aus einem Grundstudium und einem Hauptstudium zusammen. Es beinhaltet 34 Module die insgesamt 56 Fächer umfassen. Die Studienstruktur mit Ausbildungsschwerpunkten ist nachfolgend dargestellt. Das Studium umfasst eine Regelstudienzeit von 7 Semester hat einen Umfang von 210 CP (ECTS) Kreditpunkten.

Stefanie, 2015

Studiengang Bauphysik

In den ersten Semestern werden sämtliche Praxis relevanten Themen, hauptsächlich im Bereich Schall und Wärme, behandelt. Somit wird man sehr gut auf das Praxissemester vorbereitet. Später gehen die Vorlesungsinhalte über die Anwendungen von Normen hinaus und Lösung spezieller Probleme werden vertieft.

Den Aufbau des Studiums finde ich gelungen, die Semestergruppen sind in der Regel sehr klein (15-20 Studenten), es gibt meist einen starken Zusammenhalt und ein gutes Verhältnis zu den Professoren und Mitarbeitern. Insgesamt ein anspruchsvolles Studium, macht aber auch Spaß!

Exkursionen

In vielfältigen Exkursionen die über Hamburg, London, Wien oder Italien bis hin nach Nepal und den Philippinen reichen, erleben unsere Studierenden die Bauphysik in ganz neuen Dimensionen. Dank unseres kleinen Studiengangs, finden die meisten Exkursionen Semesterübergreifend statt, sodass ein guter Austausch zwischen allen Studierenden möglich ist.

Laborarbeit

Die Bauphysik ist eine anwendungsbezogene Wissenschaft. Die gründliche Kenntnis von Messverfahren und Messmethoden ist daher von besonderer Bedeutung. Im 2. Semester wird ein Physikpraktikum absolviert, in dem die grundlegenden Kenntnisse des wissenschaftlichen Messens einschließlich der Darstellung der Messergebnisse und der Fehleranalyse vermittelt werden.

Im 3. und im 4. Semester schließen sich die beiden Bauphysiklabore Wärme und Schall an, in denen die gängigen bauphysikalischen Messmethoden vermittelt werden (z.B. Luft- und Trittschallmessungen in der Bauakustik, Messung des Gesamtenergiedurchlassgrades von Gläsern in der Thermischen Bauphysik). Im 6. und 7. Semester können diese Fähigkeiten durch Auswahl von Vertiefungsfächern intensiviert werden.

Laborausstattung

Der Studiengang Bauphysik verfügt über ein eigenes Laborgebäude mit verschiedenen Prüfeinrichtungen und Versuchsaufbauten, deren Konzepte und schalltechnische Auslegungen im Studiengang zum Teil selbst entwickelt wurden. Die akustischen Prüfeinrichtungen entsprechen dem neuesten Stand der Erkenntnis und gehören zu den modernsten in Europa. Damit verfügt der Forschungsbereich Bauakustik über einmalige bauakustische Prüf- und Forschungsmöglichkeiten (siehe auch Einrichtungen >>> Zentrum für Bauphysik).

Laborversuche

Wärmestrahlung

Wärmestrahlung 

In diesem Laborversuch wird ein Leslie-Würfel verwendet, um die Grundlagen der Wärmestrahlung zu demonstrieren. Der Würfel hat unterschiedlich beschichtete Flächen, die bei Erwärmung verschieden stark infrarote Strahlung abgeben. Durch Vergleich der ausgesandten Wärmestrahlung lässt sich der Einfluss der Oberflächenbeschaffenheit auf die Strahlungsintensität untersuchen.

Kaloriemeter

Kalorimeter

In diesem Versuch wird ein Kalorimeter eingesetzt, um die spezifische Wärmekapazität eines Stoffes zu bestimmen. Dabei wird ein erhitzter Körper in Wasser getaucht, und durch Messung der Temperaturänderung lässt sich berechnen, wie viel Wärme aufgenommen bzw. abgegeben wurde.

Spektrometer

Spektrometer

Ein Spektrometer wird verwendet, um die Lichtdurchlässigkeit und Absorption verschiedener Materialien wie Gläser, Fensterscheiben und beschichteter Oberflächen zu untersuchen. Dabei wird analysiert, welche Wellenlängenbereiche durchgelassen oder blockiert werden, um die optischen Eigenschaften der Materialien zu vergleichen.

Drehpendel

Drehpendel

Mit einem Drehpendel, das über eine Feder angeregt wird, werden Schwingungen, Resonanzen und Antiresonanzen untersucht. Durch Variation der Anregungsfrequenz lassen sich charakteristische Schwingungsverhalten analysieren und die Bedingungen für maximale und minimale Amplituden bestimmen.

Kunsches Rohr

Kundtsche Rohr

Im Kundtschen Rohr werden stehende Schallwellen erzeugt, um die Wellenlänge des Schalls sichtbar zu machen. Mit Hilfe von feinem Pulver (z. B. Korkmehl) lassen sich die Knoten- und Bauchpunkte der Wellen darstellen, wodurch die Schallgeschwindigkeit in Luft oder festen Materialien bestimmt werden kann.

Thermografieaufnahme der HFT

Thermographie

Mit einer Thermografiekamera wird die Wärmestrahlung von Objekten sichtbar gemacht. Die Kamera misst die Oberflächentemperatur anhand der ausgesandten Infrarotstrahlung. Die aufgenommenen Wärmebilder werden anschließend ausgewertet, um Temperaturverteilungen zu analysieren und Unterschiede in der Wärmestrahlung zu erkennen.

Plattenapperat

Plattenapparat

Mit einem Plattenapparat wird die Wärmeleitung von Dämmstoffen untersucht. Der Apparat ermöglicht es, die Wärmeübertragung durch verschiedene Materialien zu messen, indem die Temperaturdifferenz auf beiden Seiten des Dämmstoffs ermittelt wird. Auf diese Weise lässt sich die Effizienz der Dämmstoffe hinsichtlich ihrer Wärmeisolierung bestimmen.

Raumakustik

Raumakustik

In diesem Raumakustik-Versuch wird die Nachhallzeit eines Raumes gemessen. Durch Erzeugen eines Schallimpulses und anschließender Messung der Zeit, die der Schall benötigt, um auf ein bestimmtes Niveau abzuklingen, wird die Nachhallzeit bestimmt. Diese Größe ist wichtig für die Beurteilung der akustischen Qualität von Räumen.

Luftschallmessung

Luftschall

In diesem Versuch wird der Luftschall hinsichtlich seiner Ausbreitung und der Entstehung eines diffusen Schallfelds untersucht. Der Hallabstand wird gemessen, um die akustischen Eigenschaften eines Raumes zu bestimmen. Zudem wird der Umgang mit Messtechnik zur Erfassung von Schallpegeln und -verhältnissen geübt, um die Schallverteilung und -reflexion zu analysieren.

 

XL2

Verkehrslärm

In diesem Versuch wird der Verkehrslärm gemäß der gültigen Messnorm zur Bestimmung des Schallpegels einer Straße gemessen. Dabei kommen standardisierte Verfahren und Messgeräte zum Einsatz, um die Lärmimmissionen zu quantifizieren. Der Versuch berücksichtigt Faktoren wie die Messdauer, den Standort, Anzahl der Fahrzeuge und die Zeit, um den Lärmpegel korrekt zu bestimmen und die Ergebnisse mit den gesetzlichen Grenzwerten zu vergleichen.

Hammerwerk

Trittschall

In diesem Versuch wird der Trittschall mithilfe eines Normhammerwerks gemessen. Das Hammerwerk erzeugt standardisierte Impulse, die auf den Boden übertragen werden. Anschließend wird der Trittschallpegel an verschiedenen Stellen im Raum gemessen. Der Einfluss unterschiedlicher Bodenbeläge auf die Schallübertragung wird untersucht, um festzustellen, wie Materialien wie Teppich, Parkett oder Fliesen die Trittschallwahrnehmung und -minderung beeinflussen.

Stoßstellen

Stoßstellen 

In diesem Versuch wird das Stoßstellendämmmaß von Wänden, Decken und Böden ermittelt. Dabei wird der Schallpegel in angrenzenden Räumen gemessen, nachdem ein definierter Stoß (z. B. mit einem Normhammer) auf die zu prüfende Fläche ausgeübt wurde. Ziel ist es, die Schallübertragung zwischen den Bauteilen zu bestimmen und die Dämmwirkung der verschiedenen Materialien zu vergleichen.

Blower Door

Luftdichtheit

In diesem Versuch wird die Luftdichtheit von Gebäuden mittels eines Blower-Door-Tests gemessen. Dabei wird das Gebäude mit einem Ventilator unter Druck gesetzt, und die Luftmenge, die durch Undichtigkeiten entweicht, wird gemessen. Dadurch lässt sich die Luftleckage quantifizieren, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu bewerten und mögliche Schwachstellen in der Isolierung oder Konstruktion zu identifizieren.

WP

Wärmepumpe

In diesem Versuch wird ein Modell einer Wärmepumpe verwendet, um den Kreisprozess der Wärmepumpentechnologie zu veranschaulichen. Das Modell zeigt, wie durch den Einsatz von Kältemittel und verschiedene Phasen der Verdichtung, Expansion und Wärmeübertragung Wärme von einem kälteren auf ein wärmeres Medium übertragen wird. Ziel ist es, den thermodynamischen Prozess hinter der Wärmepumpe und ihre Effizienz zu erklären.

PV

Photovoltaik

In diesem Photovoltaik-Versuch wird ein Balkonkraftwerk eingesetzt, um das Prinzip der Stromerzeugung durch Sonnenenergie zu verstehen. Der Versuch zeigt, wie die Solarmodule richtig positioniert werden, um die maximale Energieausbeute zu erzielen. Dabei wird auch erklärt, wie die Anlage funktioniert, wie der erzeugte Strom in das Haushaltsnetz eingespeist wird und welche Faktoren wie Sonnenstand und Ausrichtung die Leistung der Photovoltaikanlage beeinflussen.

Splitklima

Split-Klimaanlage 

In diesem Versuch wird eine Splitklimaanlage verwendet, um das Prinzip der Wärmeübertragung zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Berechnung der Energieübertragung zwischen dem Innen- und Außengerät der Klimaanlage, insbesondere bei der Konditionierung von warmer und feuchter Luft. Es wird gezeigt, wie die Anlage durch Verdampfen und Kondensieren von Kältemittel die Wärme aus der Raumluft aufnimmt und an die Außenluft abgibt, und wie diese Prozesse zur Energieeffizienz beitragen.

Praxisbezug

Über den ständigen Kontakt zu den Bauphysikbüros und die Einbindung von Lehrbeauftragten (die meist ein eigenes Bauphysikbüro leiten, oder in leitender Funktion tätig sind) werden die Studieninhalte mit den Anforderungen der Praxis abgeglichen.

Integrierte Übung / Laborarbeit

Einen ausgeprägten Praxisbezug hat das Modul „Integrierte Übung“. Hier müssen die Studierenden in einer zweisemestrigen Veranstaltung für ein eigen konzipiertes Bauvorhaben den architektonischen Entwurf erstellen und alle - in bauphysikalischer Hinsicht - relevanten Nachweise zum Schall-, Feuchte-, Brand- und Wärmeschutz anfertigen. Dies entspricht auch den späteren beruflichen Teil-Tätigkeiten in Ingenieurbüros für Bauphysik.

In den Laborübungen wird den Studierenden neben den bauphysikalischen Mess- und Prüfverfahren auch der Umgang mit der meist sehr komplexen Messtechnik vermittelt. Hier ist es wichtig nicht nur die speziellen Geräte bedienen zu können, sondern auch deren mathematisch-physikalische Funktionsweise zu verstehen um die Anwendungsgrenzen im praktischen Einsatz zu erkennen.

Betreutes Praktisches Studienprojekt

In das Hauptstudium ist im 5. Fachsemester das "Betreute Praktische Studienprojekt" (BPS) integriert. Hier werden die bislang erworbenen Kompetenzen in Bauphysikbüros, Behörden oder in Unternehmen der Industrie angewendet, erweitert und vertieft. Durch internationale Kontakte des Studiengangs und der Hochschule besteht die Möglichkeit, das Praxisprojekt auch im Ausland zu absolvieren.

Das Studienprojekt wird unter Anleitung eines betreuenden Professors der Hochschule und in Abstimmung mit der Praxisstelle konzipiert, bearbeitet und betreut. Dabei werden die Studierenden angeleitet, Problemstellungen aus dem beruflichen Umfeld zu erkennen, Lösungsstrategien zu entwickeln und diese umzusetzen. Im Rahmen des BPS soll den Studierenden auch die Möglichkeit geboten werden, innerbetriebliche Aufgaben der Organisation kennenzulernen.

Im Zusammenhang mit dem BPS werden auch Schlüsselqualifikationen vertieft. So ist im Anschluss an das Studienprojekt neben dem schriftlichen Bericht zur Projektarbeit ein Referat vor Kommilitonen und betreuenden Professoren zu halten. Hierbei werden neben der fachlichen Thematik auch das Auftreten und der Vortragsstil beurteilt.

Bauschadenanalyse

Über das Modul Bauschadenanalyse im 6. und 7. Studiensemester erhalten die Studierenden Einsicht ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet der Bauphysik. Lehrbeauftragte mit einer langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet stellen bauphysikalische Problem- und Schadensfälle aus der Praxis vor, deren Ursachen von den Studierenden erkannt und gelöst werden sollen.

Forschungsbezug

Die Forscherinnen und Forscher im Studiengang Bauphysik arbeiten meist interdisziplinär im Schwerpunktbereich der Gebäudeforschung. So werden im Zentrum für Akustische und Thermische Bauphysik sowohl Forschungsprojekte der Bauakustik und des Schallschutzes als auch Projekte mit Schwerpunkten zu innovativen Baustoffen behandelt. Der Forschungsschwerpunkt der Bauakustik und der Schallschutz verfügt mit dem Zentrum für Bauphysik (ZFB) in Stuttgart-Vaihingen über einmalige bauakustische Prüf-und Untrersuchungsmöglichkeiten, die eine Erweiterung und Intensivierung der derzeitigen Arbeitsfelder ermöglichen.

Die intensive Forschungsaktivität des Studiengangs in allen Bereichen der Bauphysik erlaubt eine Rückkopplung mit der Lehre und gewährleistet eine dauerhaft hohe Aktualität des gelehrten Fachwissens. So findet in den Vertiefungsfächern des 6. und 7. Semesters ein unmittelbarer Austausch zwischen den Vorlesungsinhalten und den Forschungstätigkeiten statt. Ein Großteil der Bachelor-Arbeiten wird in den o.g. Forschungsschwerpunkten durchgeführt.

Perspektiven

Beste Berufsaussichten

Die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes für Absolventen der Gebäudephysik können als ausgesprochen positiv charakterisiert werden. Nicht zuletzt aufgrund der politischen Festlegung nationaler und internationaler Klimaschutzvorgaben besteht ein erheblicher Handlungs- und Beratungsbedarf in Fragen der Energiepolitik seitens der öffentlichen Hand, der Bauwirtschaft, der Industrie, der Energieversorger, des Handwerks (IHKs) sowie seitens der Endverbraucher.

In Bezug auf die Bau- und Raumakustik sowie im Schallimmissionsschutz führen steigende Schutz- und Komfortziele bei gleichzeitig wachsender Siedlungskonzentration zu einem wachsenden Bedarf an Fachplanungsleistungen und Beratung. Es ist zu vermuten, dass die politischen Rahmenbedingungen diese Entwicklung in Zukunft noch verstärken werden. Hier sind Bauphysikerinnen und Bauphysiker nahezu konkurrenzlos aufgestellt.

Die aktuelle Arbeitsmarktsituation ermöglicht es, dass unsere Absolventinnen und Absolventen schon oft vor Beendigung des Studiums eine adäquate Beschäftigung gefunden haben. Sie arbeiten als planende und beratende Ingenieure in Ingenieurbüros, im Bau- und Energiesektor, in Stadtplanungs- und Bauämtern von Städten und Gemeinden, ebenso wie als Entwicklungsingenieure in der Industrie. Für spezielle Aufgabengebiete in der technischen Akustik und der energetischen Versorgungstechnik, bieten sich zudem Forschungstätigkeiten an Hochschulen und Instituten an.

Nathalie, 2018

Studiengang Bauphysik

Der Studiengang ist sehr praxisnah. Allerdings ist es durch die Mathematik nicht einer der leichtesten Studiengänge. Nach dem Studium hat man viele Möglichkeiten einen Job zu finden und die Möglichkeit in verschiedene Bereiche zu gehen. Die Nachfrage an Bauphysikern ist immer vorhanden und wird in den nächsten Jahren noch größer werden. Bauphysiker sind wie eine große Familie.

Weiterqualifikationen

Für wissenschaftlich interessierte Bauphysikabsolventinnen und -absolventen ist ein Weiterstudium an in- und ausländischen Hochschulen möglich. So bietet der neue Master-Studiengang Gebäudephysik eine Vertiefung der bauphysikalischen Themen an. Durch die Kooperation der Hochschule für Technik Stuttgart und der Technischen Hochschule Rosenheim werden hier die Kompetenzen vor allem auf dem Gebiet der Akustik zusammengefasst.

Im Bereich der erneuerbaren Energien bietet die HFT Stuttgart den Master-Studiengang „Sustainable Energy Competence“ (SENCE) an. Dieser Studiengang wird in Kooperation mit den Hochschulen Rottenburg und Ulm durchgeführt.

Weitere Qualifikationen wie Master- (M.Sc.) oder Doktorgrad (Ph.D.) sind zum Beispiel in England an der Universität Southampton (Institute of Sound and Vibration Research), an der De Montfort University Leicester oder an der Universität Liverpool (School of the Built Environment) möglich.

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Panorama

Masterstudiengänge

Weiterqualifizierung

Bauphysik-Studium an der HFT Stuttgart

Interview mit einer Studentin | Bauphysikertreffen 2024

Eine Wetterstation auf einem Gebäudedach
Einrichtungen / Labore
Soundwalk

Beitrag Stuttgarter Zeitung 

Hörspaziergänge auf dem Bismarckplatz in Stuttgart – sogenannte "Soundwalks". Kooperation zwischen den Studiengängen Stadtplanung und Gebäudephysik.

Den Oasen sein Ohr schenken - Beitrag Stuttgarter Zeitung 22.04.21

Studienbereich Bauphysik | Bachelor Bauphysik