Der Bachelor-Studiengang KlimaEngineering ist ein Schnittstellenstudiengang der Hochschule für Technik Stuttgart. Er verknüpft innovativ Kompetenzen aus den Studienbereichen Architektur und Bauphysik, fördert Interaktionen und schließt mit dem "Bachelor of Engineering" ab. Die Inhalte orientieren sich an den steigenden energetischen und konstruktiven Anforderungen im Bereich Architektur und Stadtplanung. Erforderlich ist eine nachhaltige Architektur mit integrativen technischen Lösungen und quantitativen Bewertungsverfahren.

Konzeptionell hat der Bachelor-Studiengang KlimaEngineering zum Ziel, entsprechende Problemstellungen in ihrer relevanten Komplexität zu erfassen, vielfältige Sichtweisen angemessen zu berücksichtigen und durch methodisches Vorgehen ebenso praktische wie zukunftsweisende Lösungen zu erarbeiten. Im Fokus stehen dabei die architektonischen, baulichen, energetischen und thermodynamischen Zusammenhänge und deren Anwendung unter gestalterischen und konstruktiven Gesichtspunkten.

Bewerbung

Bis 15. Januar (Sommersemester)

Regelstudienzeit

7 Semester (inkl. Praxis-Semester), Vorpraktikum notwendig

Abschluss

Bachelor of Engineering (B.Eng.)

Das Studium

Zusammensetzung des Studiengangs

Seit dem Sommersemester 2011 bietet die Hochschule für Technik den Bachelor-Studiengang KlimaEngineering an. Steigende energetische und konstruktive Anforderungen im Bereich Architektur und Stadtplanung verlangen eine nachhaltige Architektur mit integrativen technischen Lösungen und quantitativen Bewertungsverfahren. Ziel des Studiengangs ist deshalb die praxisnahe Vermittlung und Vertiefung der komplexen architektonischen, baulichen, energetischen und thermodynamischen Zusammenhänge und deren Anwendung unter gestalterischen und konstruktiven Aspekten.

Der weltweite Ressourcenverbrauch und die zunehmende Klimaveränderung müssen zu einem nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt führen. Um mit komplexen Handlungsfeldern wie Architektur, Städtebau, Baukonstruktion, Materialkunde, technische Gebäudeausrüstung sowie mit Versorgungskonzepten und neuen Verordnungen wie der Energieeinsparverordnung kompetent agieren zu können, bedarf es einer ganz neuen Berufsgruppe. Ausbildungsziel des Studiengangs KlimaEngineering ist es, entsprechende Problemstellungen in ihrer relevanten Komplexität zu erfassen, vielfältige Sichtweisen angemessen zu berücksichtigen und durch methodisches Vorgehen ebenso praktische wie zukunftsweisende Lösungen zu erarbeiten.

20%

Technische & naturwissenschaftliche Grundlagen

35%

Konstruktion, Entwerfen & Integrative Projekte

30%

Planungs- & Simulationswerkzeuge

15%

Eigenständige Vertiefung & Bachelor-Arbeit

Ablauf des Studiums

Der Studiengang gliedert sich in sieben Semester, wobei im fünften Semester ein "Externes Studienprojekt" stattfindet. Die Modulübersicht zeigt die Module und Studieninhalte in den entsprechenden Semestern.

Während des 1. und 2. Semesters werden die für das Studium KlimaEngineering notwendigen Grundlagen vermittelt. Dies umfasst zum einen die für ein Ingenieurstudium erforderlichen naturwissenschaftlichen Kenntnisse in Mathematik und Physik und zum anderen beispielsweise Grundkenntnisse in Entwerfen, Baukonstruktion, Tragwerkslehre, Materialkunde und Darstellungskompetenzen.

Semester
1–2

Im 3. und 4. Semester werden im Rahmen der zwei Integrativen Projekte die zuvor erarbeiteten Grundlagen aus den Ingenieurwissenschaften vertieft. Zudem werden Fähigkeiten vermittelt, geeignete Methoden und Werkzeuge auf Problemstellungen im Bereich des energieoptimierten Planens und Bauens anzuwenden.

Semester
3–4

Externes Studienprojekt

Im 5. Semester ist das „Externe Studienprojekt“ integriert, welches den Studierenden zwei verschiedene Möglichkeiten bietet: Sie absolvieren Ihr mehrmonatiges Praktikum in Fachplanungsbüro oder durch ein Auslandssemester an einer unserer Partnerhochschulen. Das „Externe Studienprojekt“ wird von der Hochschule in Zusammenarbeit mit Kollegen aus der Praxis betreut. In diesen studienbegleitenden Praxisphasen werden die im bisherigen Studium erworbenen Kompetenzen angewandt, erweitert und vertieft. Diese Praxisphase hilft den Studierenden zudem bei der inhaltlichen Schwerpunktsetzung für das weitere Studium und bei der späteren Berufsplanung.

Semester
5

Im 6. Semester werden Kompetenzen in Simulationen, energetischer Stadtplanung, Gebäudeanalyse und Gebäudesanierung sowie gesetzliche Vorschriften des energieeffizienten Bauens vertieft. Zudem werden die Bereiche Bau- und Kulturgeschichte und wissenschaftliches Arbeiten gelehrt.

Semester
6

Bachelor-Arbeit

Die Studierenden können verschiedene Wahlpflichtfächer auswählen. Außerdem bereiten sich die Studierenden intensiv auf ihre Bachelor-Arbeit vor und arbeiten diese aus. Das Thema der Bachelor-Arbeit kann von den Studierenden in Absprache mit den Betreuern selbst gewählt werden. Die Bachelor-Arbeit bildet den berufsqualifizierenden Abschluss "Bachelor of Engineering" des Studiengangs. Der Inhalt der Bachelor-Arbeit und vor allem deren Ergebnisse werden in einer halbstündigen, hochschulöffentlichen Abschlusspräsentation vor den Prüfern und den Studierenden vorgestellt.

Semester
7

Schwerpunkte

Studierende arbeiten am Computer im Labor für Tageslichtplanung

Nachhaltigkeit

Energetisch optimiertes und ressourcenschonendes Bauen

Die klimatischen und gesetzlichen Anforderungen an den Ressourcen- und Energieverbrauch für die Errichtung, den Betrieb bis zum Recycling eines Gebäudes werden immer größer. Diese komplexen Anforderungen sowohl beim Neubau, als auch bei einer Sanierung zu erfüllen ist eine der Aufgaben unserer Studierenden.

 

 

Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Parallel zu der Behaglichkeit und zum Nutzerkomfort sind bei Bauvorhaben auch die globalen Einflüsse des Bauens zu beachten, um negative Folgen auf die Umwelt möglichst einzuschränken oder zu verhindern. Wichtige Aspekte wie Gesamtenergieverbrauch, Anwendung von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz stehen im Mittelpunkt von oft realen Semesteraufgaben.

Detailfoto des Solar Decathlon Hauses von 2010

Integrative Projekte

Klimakonzeption, Architektur & Tragwerk

Im dritten und vierten Semester bearbeiten unsere Studierenden zwei sogenannte "Integrative Projekte". Das sind umfangreiche Projektaufgaben, bei denen neben den gebäude- und klimatechnischen Aufgaben auch die Belange des architektonischen Entwurfs und der Tragwerksplanung immer in Zusammenhang mit Behaglichkeit, Klima und Energie bearbeitet werden. Teilweise geschieht dies gewerkeübergreifend in gemischten Gruppen gemeinsam mit Architekturstudierenden. Dies wird intensiv betreut durch ein interdisziplinär zusammengesetztes Team von Lehrenden.

Besonderes Lehrmodell

Die in den Semestern gelernte Methodik wird in den "Integrativen Projekten" realitätsnah eingesetzt und gelernt. Spezielle Kenntnisse wie Simulationswerkzeuge, passive und aktive regenerative Energienutzung werden unter den Aspekten Behaglichkeit und Architektur angewandt und vertieft. Dies erfolgt immer im Planungsteam.

Studierende betrachten ein Modell im Labor für Tageslichtplanung

Methodik der Planung & Bewertung

Entwickeln, bewerten & simulieren

Die Entwicklung von Klimakonzepten basiert immer auf ökologischen und ökonomischen Aspekten. Die Bewertung erfolgt dabei, je nach Planungsphase, in einem unterschiedlichen Detaillierungsgrad. Ein Hauptaspekt des Studiums liegt darin, die Methodik unterschiedlicher Bewertungstools zu erlernen und in den Planungsprozess einfließen zu lassen. Die Bandbreite der Bewertungstools geht von der einfachen Tabellenkalkulation bis hin zur komplexen dynamischen Computersimulation.

Simulationswerkzeuge

Vom zweiten bis zum siebten Semester wird die Methodik der dynamischen Simulation erlernt und vertieft. Neben dem Erlernen am Computer wird die Anwendung in den "Integrierten Projekten" und teilweise im Praxissemester geübt. Der Schwerpunkt liegt dabei bei thermischen dynamischen Simulationen und Tageslichtsimulationen.

Drei Studierende betrachten ein Modell

Wahlfreiheit

Eigene Schwerpunkte

Seit Sommersemester 2019 haben wir die Möglichkeit, im Studium eigene Schwerpunkte zu setzen und eigene Interessen zu vertiefen, deutlich ausgebaut. Seither können alle Studierenden frei aus dem kompletten Wahlpflicht-Fachangebot der Fakultät Architektur und Gestaltung wählen – unabhängig davon, ob das Fach vom eigenen Studiengang angeboten wird oder von einem anderen. Die Studierenden haben ein breites Spektrum an Fachthemen sowohl aus dem fakultätsübergreifenden Angebot als auch von anderen Fakultäten.

Fächerübergreifende Spezialisierung

In diesen Fächern kommen Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen und Semesterverbänden zusammen, um ihr Fachwissen zu vertiefen und voneinander zu lernen. Die Teilnahme an diversen externen Projekten oder Vertiefung während des Auslandaufenthaltes an einer Partnerhochschule kann nach Absprache mit dem Studiengangleiter anerkannt werden.

Praxisbezug

Das Studium an der HFT Stuttgart ist traditionell geprägt durch einen starken Bezug zur Berufspraxis. Dies gilt insbesondere für die Fakultät Architektur und Gestaltung, deren Mitglieder mit ihren Bauwerken, Wettbewerbsbeiträgen, Gutachten und Ähnlichem national und international praktisch tätig sind. Auch über zahlreiche Lehrbeauftragte und Gastreferenten wird ein intensiver Praxisbezug gepflegt, mit Architektur-, Design- und Fachplanungsbüros, mit der Bauverwaltung und mit Forschungseinrichtungen. Dieses Fachwissen wird konsequent in Projektarbeiten und Fallstudien als essentielle Grundlage der Lehre genutzt.

Projekte mit Partnern aus Industrie, Handel, sozialen und kulturellen Institutionen stärken den Praxisbezug des Studiengangs KlimaEngineering. Die Professoren des Studiengangs bearbeiten in Nebentätigkeit Projekte an der Schnittstelle Forschung/Entwicklung – Praxis. Hieraus ergibt sich Input in die praxisorientierte Lehre während des gesamten Studiums. In Modulen mit besonders hohem Praxisbezug werden Lehrbeauftragte aus Ingenieurbüros, Verwaltungen und Instituten beteiligt.

Im Studium sind mehrere Projekte integriert, die an praktische Aufgabenstellungen und an reale Bauvorhaben geknüpft sind. Insbesondere bei den zwei Modulen „Integratives Projekt 1 und 2“, sowie im Modul „Gebäudesanierung und Gebäudegesamtenergieeffizienz“. Auch das "Betreute Externe Studienprojekt" (Praxissemester) wird in der Regel in Zusammenarbeit mit externen Unternehmen und Institutionen absolviert. Oft ergeben sich aus diesen Kontakten zur Praxis Themen für Semester- und Bachelor-Arbeiten, welche an Fragestellungen aus konkreten Projekten oder aus der Forschung anknüpfen.
Regelmäßige und speziell veranstaltete Anwendertreffen, auch zusammen mit anderen Fakultäten und Studiengängen, bringen Praktiker, Lehrende und Studierende des Studiengangs zusammen. Zu nennen sind hier der „Case Study Tag“, als jährliche, öffentliche Veranstaltung des Studiengangs, aber auch Veranstaltungen anderer Studiengänge und Fakultäten.

Einblicke ins Studium

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International

Für Studierende der HFT Stuttgart bestehen Kontakte zu über 70 Partnerhochschulen weltweit. Es besteht die Möglichkeit, das Betreute Praktische Studienprojekt oder ein Studiensemester im Ausland zu absolvieren. Das Akademische Auslandsamt organisiert diese Auslandsaufenthalte und beantwortet dazu gerne alle eure Fragen.

Ansprechpartner: Prof. Volkmar Bleicher
Tel: +49 (0) 711 8926 2691
volkmar.bleicher@hft-stuttgart.de
Raum 8/1.01

Bewerbung

Online Bewerbung
Die Bewerbung zum Bachelor-Studiengang KlimaEngineering erfolgt online. Detaillierte Informationen zum Bewerbungsverfahren finden Sie unter Online-Bewerbung.

Motivationsschreiben und Lebenslauf
Wichtig ist, dass Sie uns ergänzend zu den dort angefragten Unterlagen auch ein Motivationsschreiben sowie einen Lebenslauf übersenden. Vergleichen Sie hierzu bitte auch die Auswahlsatzung.

Bewerbungsschluss
Bewerbungsschluss ist der 15. Januar eines jeden Jahres für das Sommersemester.

Studienbeginn
Das Studium beginnt jeweils mit einer Vorbereitungswoche in der zweiten März-Woche. Der reguläre Vorlesungsbetrieb fängt Mitte März an.

Voraussetzungen für die Zulassung
Die Studienplätze werden nach einem hochschuleigenen Eignungsfeststellungsverfahren vergeben. Allgemeine Zugangsvoraussetzungen gemäß Landeshochschulgesetz sind: allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife oder gleichwertige ausländische Bildungsabschlüsse. Eine Berufsausbildung in einem staatlich anerkannten studiengangspezifischen Ausbildungsberuf wird beim Bewerbungsverfahren angerechnet. Ein sehr guter Abschluss in einem Ausbildungsberuf, als auch ein hervorragendes Motivationsschreiben können zu einer Anhebung der Hochschulzugangsberechtigungsnote führen. Bitte vergleichen Sie hierzu die Zulassungsvoraussetzungen.

Vorpraktikum
Voraussetzung für die Einschreibung im Studiengang KlimaEngineering ist der Nachweis einer praktischen Tätigkeit von mindestens vier Wochen vor Vorlesungsbeginn. Das Vorpraktikum kann auch noch nach Einreichen der Bewerbung fortgeführt werden, muss jedoch spätestens bis Vorlesungsbeginn vollständig nachgewiesen sein. Dieses kann sowohl in einem studiengangspezifischen Planungsbüro oder einem handwerklichen Betrieb erbracht werden. Vorrangiges Ziel des Vorpraktikums ist, die vorgesehene Berufswahl, die Motivation und die Eignung für diesen Beruf zu überprüfen. Die Bewerber sollen die entsprechenden Tätigkeitsfelder in den facheinschlägigen Büros oder Betrieben kennen lernen und erste Erfahrungen und Kenntnisse auf den Gebieten des energieoptimierten Bauens sammeln.

Studieninformation im Studiengang
Telefon +49 (0)711 8926 2306
Fax +49 (0)711 8926 2539
ke(at)hft-stuttgart.de

Studieninformation im Studierendensekretariat
Doris Pelzer
Telefon +49 (0)711 8926 2662
doris.pelzer(at)hft-stuttgart.de

 

Berufsqualifikation

Perspektiven

Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs KlimaEngineering schließen die derzeitige Lücke zwischen den als Generalisten arbeitenden Architekten und den einzelnen, hoch spezialisierten Fachplanern. Der weltweite Bedarf an solchen Planern, die sowohl das relevante Ingenieur-Fachwissen der Bauphysik als auch die Sensibilität für Gestaltung und Architektur mitbringen, ist enorm. Aus diesem internationalen Bedarf leiten sich die Berufsbezeichnung und die Konzeption des Curriculums ab. Das Studium, das mit dem Bachelor of Engineering (B.Eng.) abschließt, befähigt zur eigenständigen Arbeit als Ingenieur und Energieberater in den Themenfeldern des energieoptimierten Bauens im internationalen Kontext. Eine Weiterqualifizierung zum Master ist ebenfalls möglich.

Akkreditierung

Der Bachelor-Studiengang ist gemäß dem Qualitätsleitfaden des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg entwickelt worden und seit dem Wintersemester 2013 von der
Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik e.V. (ASIIN) akkreditiert.

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