Wahlpflichtfach Bauen mit Naturmaterialien | Bachelor- und Master-Studiengang Architektur| Carolin Hensch, Alexander Lichtenfeld, Jinxin Liu, Immanuel Loeffler, Magdalena Ochs, Mario Scheu, Joanna Un, Dominik Waldmann, Anna Weber, Timur Yelkenkayalar | Sommersemester 2022
12 Studierende aus dem Bachelor- und Master-Studiengang Architektur gestalteten in einem Workshop vom 10.–20. September 2022 einen ehemaligen Schweinestall und heutige Sommerresidenz der Wiener Sängerknaben in Seekirn am Wörthersee in Kärnten (A) um.
Bei der Umgestaltung kamen ausschließlich vor Ort gesammelte Fundstücke – Objet trouvés – zum Einsatz. Besonderes Augenmerk galt dabei den Materialien Stroh, Holz und Lehm sowie deren Kombination.
Praktische Kenntnisse in der Umsetzung von Bauprozessen sind gerade im Einsatz von Naturmaterialien von großem Vorteil. Durch das Arbeiten mit dem Material im Maßstab 1:1 werden Einsatzmöglichkeiten, Eigenschaften, aber auch Schwierigkeiten im Umgang mit diesen Materialien sichtbar. Beim gemeinsamen Planen, Umsetzen und Erfahrungen austauschen lernen die Teilnehmer wieder integratives Arbeiten, den gemeinsamen Ablauf von Bauprozessen einfacher Strukturen aus Holz und nachwachsenden Rohstoffen und den Zusammenhang mit nachhaltigem Bauen. Die so erworbenen Erfahrungen und Fertigkeiten dienen als wesentliche Hilfestellung für das weitere Arbeiten in Planungs- und Umsetzungsprozessen.
Das neu gestaltete Bestandsgebäude dient in Zukunft als Startpunkt einer Reihe zusätzlicher Interventionen, die in den kommenden Jahren von weiteren Hochschulen vor Ort entwickelt werden sollen. Das Areal kann so ergänzend zu den Sommermonaten für Besucher:innen und Kulturschaffende zugänglich und nutzbar gemacht werden. Zudem ist von den Wiener Sängerknaben eine zukünftige Nutzung von Artists in Residence geplant, weitere Veranstaltungen zur kulturellen Verdichtung und Nutzung des Areals sind ebenfalls denkbar.
Der Workshop wurde von den Lehrbeauftragten Andreas Arndt und Amanda Sperger, Mitgliedern des Vereins Unisono, betreut, die mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut und erfahren bei der Zusammenarbeit in Workshops sind.
Das Land Baden-Württemberg, MWK (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg), förderte den Workshop im Rahmen des Programms Lernrückstände.
Nach der AA London und der TU Wien war die HFT Stuttgart die dritte Hochschule, die zu diesem Programm eingeladen war, um ein Projekt zu realisieren.
Die Studienarbeit wurde durch Prof. Juri Troy betreut.
Der Workshop hat sehr gut gezeigt, wie wichtig Teamwork bei der Entstehung solcher Projekte ist. Nach den Pandemiejahren war es uns besonders wichtig, neben den konzeptuellen Fähigkeiten auch die handwerklichen und vor allem die sozialen Kompetenzen bewusst zu fördern.