Entwurf IP1 | Man Hoan Dao, Kaan Cuma Borazanci & Leon Kleber | 2. Semester | Wintersemester 2017/18
Das Einfamilienwohnhaus mit anliegender Arbeitsstätte, kombiniert mit einem emporragenden Denkerturm, steht am Stadtrand von Stuttgart-Degerloch und zieht durch den emporragenden Turm sofort Blicke auf sich. Gebaut ist es in Massivbauweise, mit einer Stahlbetonkonstruktion und einer hinterlüfteten Klinkerfassade. Die Klinkersteine sind horizontal ausgerichtet, um liegenden Büchern zu gleichen. An der Klinkerfassade sind zudem ab und an einige Klinker leicht herausgezogen, damit der Eindruck entsteht, es wären einige Bücher verschoben worden.
Auf einem dreißig auf zwanzig Meter langem Grünstück wurde durch Ausschneiden und Verschieben von reinen Grundformen ein Gebäude geschaffen, welches einer lebhaften Familie als Lebensort sowie einem Autor als ruhige Arbeitsstätte dient.
Schon beim Eintreten in das Gebäude wird man im Eingangsbereich von Licht, welches durch ein Oberlicht im Dach zwei Stockwerke in den Lichthof scheint, empfangen. Auffallend ist dabei ein Bücherregal, das hier als Garderobe dient und im oberen Bereich das Licht auf die Wände lenkt. Es entsteht ein räumlicher Eindruck wie in einer Bibliothek.
Im unteren Stockwerk ist der Lebensbereich und der Durchgang zum Arbeitsbereich. Die Küche und das Wohnzimmer sind zur Südseite orientiert, um den Tag über möglichst viel Licht über die große Glasfront zu erhalten. Der Wohnbereich ist nach Norden und Süden orientiert. Im Norden befinden sich der Lichthof, ein selten genutztes Gästezimmer sowie ein WC. Die zwei Kinderzimmer und das Schlafzimmer liegen im Süden.
Über die große Glas- und Fensterfassade im Süden und dem Oberlicht wird durch den Lichthof hin ein Kamineffekt erzeugt, welcher eine hervorragende Entlüftung über beide Stockwerke gewährleistet. Alle Stockwerke sind durch eine Fußbodenheizung beheizt.
Um auch im oberen Bereich die Thematik „das Licht ins Dunkle“, eine Analogie zu Büchern, sind an der West- und Ostseite Fenster hinter einem Filtermauerwerk vorgesehen. Das Filtermauerwerk wirkt wie ein Regal, welches ein paar Lücken hat, da Bücher hinausgezogen wurden.
Oben im Denkerturm, ein Ort der Ruhe ohne Ablenkungen, befindet sich ein festes und fein geknotetes Netz, auf welches man sich legen kann, um Bücher zu lesen und durch das einzige Fenster am Dach zu schauen. Die Themen Bücher und Bücherregale ziehen sich durchgehend durch das gesamte Gebäude
Die Arbeit wurde durch Dipl.-Ing. Arne Rüdenauer betreut.