Das Museum ist momentan geschlossen und wird brandschutztechnisch ertüchtigt. Für die Wiedereröffnung im Mai 2025 wünschte sich der Museumsleiter neue Ideen für die Ausstellungsgestaltung, weshalb er den Studiengang Innenarchitektur um Hilfe bat. Für die Gestaltung hatten die Studierenden freie Hand und bekamen für fünf Tage den Museumsschlüssel.

Das Haller Feuerwehrmuseum befindet sich auf dem ehemaligen Produktionsgelände einer Baumwollspinnerei, 10 Minuten fußläufig von der Innenstadt in Schwäbisch Hall entfernt. Auf 1600 m2 werden über 6000 Exponate gezeigt und die Geschichten von verheerenden Stadtbränden und Feuerstürmen rund um Schwäbisch Hall erzählt.

Am Montag um 10 Uhr ging es los. 27 Studierende (davon sieben Austauschstudierenden der Partnerhochschule in Cincinatti) haben im Museum zwischen Feuerwehrspritzen, Leitern, Helmen und Uniformen Quartier bezogen und sich sofort an die Arbeit gemacht. Der Museumsdirektor staunte nicht schlecht, als er am Freitag wiederkam und sein Museum kaum wiedererkannte. In nur fünf Tagen entstanden unterschiedlichste Interventionen im und um das Museum.

H A L L E R F E U E R W E H R M U S E U M steht nun auf den Scheiben des Museums, in jedem Fenster ein fünf Meter hoher Buchstabe aus leuchtend gelben Klebestreifen. Die Signalfarbe gelb setzt sich im Innern fort. Gelbe Fragezeichen in unterschiedlichen Größen stellen Fragen rund um die Ausstellungsexponate und treffen auf gelbe Ausrufezeichen, die Antwort geben. Dieses Wechselspiel aus Frage und Antwort tritt in Dialog mit den Museumsbesuchern und gibt Informationen zur Geschichte, Funktion und Bedeutung der Exponate. Wer mehr wissen möchte, kann einen QR-Code scannen, der mit der Internetseite des Museums verlinkt ist.

Die meisten Feuerwehren sind freiwillige Feuerwehren, das heißt, die Mitglieder arbeiten im Ehrenamt. Wer diese freiwilligen Helfer:innen sind und was sie alles leisten, zeigt die Ausstellung der Pappkameraden im Eingangsbereich des Museums. Lebensgroße Silhouetten aus blaugestrichenen Pappwabenplatten stellen Feuerwehrmänner und Frauen und ihre Aufgaben vor.

Auch das leerstehende ehemalige Pförtnerhäuschen am Eingang des Areals haben die Studierenden in das Museumskonzept einbezogen. Das kleine Häuschen wird zur ersten Anlaufstelle für die Museumsbesucher und kann je nach Bedarf als Wechselausstellungsraum, Museumsshop oder Ausschankstelle bei Events genutzt werden. Dafür haben die Studierenden die auskragende Decke in „Blaulichtblau“ gestrichen. Im Innern bieten Regaleinbauten aus Vierkanthölzern und Wabenplatten Stauraum für Verkauf und Bewirtung, aber auch Ausstellungsfläche für Exponate, Text und Bildmaterial. Zudem wird der Vorplatz vor dem Museum zur Freilandausstellung für die Feuerwehroldtimer und das Werkstattgebäude, in dem die Oldtimer renoviert werden heißt nun Spritzenhaus und wird künftig für die Museumsbesucher zugänglich gemacht.

Der Workshop fand vom 23. bis 27. September 2024 statt und wurde betreut von Prof. Diane Ziegler und Bärbel Bilger, BIA.

Im Haller Tagblatt erschien am Samstag, den 19.10.2024, der folgende Artikel:
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Quelle: Haller Tagblatt

Veröffentlichungsdatum: 23. Oktober 2024