An der Fakultät Architektur und Gestaltung widmeten sich 28 Studierende im zweiten Semester des Bachelor-Studiengangs Innenarchitektur im Szenografieentwurf während des Sommersemesters 2023 ausgewählten Räumen in Wes Andersons Meisterwerk »The Grand Budapest Hotel« von 2014.
Die Tragikomödie ist in der fiktiven Republik Zubrowka angesiedelt und eine unkonventionelle Adaption von Stefan Zweigs Memoiren »Die Welt von Gestern« sowie seiner persönlichen Erfahrungen. In der Handlung greift der Regisseur zentrale Motive der Buchvorlage auf: die Trauer über das zerstörte Leben der Flüchtlinge, die Sehnsucht nach dem Geist des klassischen Europas und die Verurteilung des Nationalsozialismus.
»Mr. Anderson is no realist. This movie makes a marvelous mockery of history,
turning its horrors into a series of graceful jokes and mischievous gestures.
You can call this escapism if you like. You can also think of it as revenge.«
Anthony Oliver Scott, The New York Times
Zu den zahlreichen Auszeichnungen des Films zählen Academy Awards für Best Costume Design, Best Makeup and Hairstyling, Best Music Written for Motion Pictures und Best Production Design. Das Studienprojekt konzentriert sich auf die Arbeit der Szenenbildner Anna Pinnock und Adam Stockhausen sowie der Grafidesignerin und Requisitenmacherin Annie Atkins. Im Verlauf weniger Wochen analysierten die Studierenden ausgewählte Filmszenen und rekonstruierten architektonische Informationen aus Standbildern. Planmaterial konnte nur sporadisch und wenn – für Filmbauten nicht untypisch – in unterschiedlichen Versionen recherchiert werden. Die Studierenden übersetzten diese Inhalte schließlich in Modellminiaturen mit verschiedenen Maßstäben. Die Erfahrung, dass sich die Spielregeln von Filmarchitekturen trotz vieler Gemeinsamkeiten durchaus vom realen Bauen unterscheiden, war ebenso Bestandteil des Entwurfsprozesses wie das Experiment mit Modellbaumaterialien und ihrer Fügung, um den einzigartigen Charakter der Szenenbilder einzufangen.
Mit freundlicher Unterstützung des Landes Baden-Württemberg.
Die Ausstellung ist noch bis Ende Januar 2024 zu sehen, viel Vergnügen beim Anschauen!
Der Szenografieentwurf im Sommersemester 2023 wurde von Prof. Andreas Kretzer betreut.