Die heißen Tage im Juni 2019 –waren das typische Sommertage oder war das mal wieder ein Zeichen für den Klimawandel?
Wen es interessiert kann sich beim Deutschen Wetterdienst Tabellen mit vielen Zahlen anschauen, wie das in Stuttgart so die letzten 60 Jahre mit dem Wetter war – und war das auch so in Karlsruhe, in Heilbronn, in Aalen, in Esslingen, in Reutlingen, …? Schnell verliert man die Übersicht und kann sich keine Vorstellung machen, ob sich das Wetter in den letzten Jahren jetzt wirklich verändert hat oder einem die Hitze einfach zu Kopf gestiegen ist. Für den besseren Durchblick hilft da nur eine Abkühlung im Freibad – oder die Geoinformatik!
Geoinformatik ist cool: Aus Tabellen mit Zahlenkolonnen werden anschauliche Karten und Schaubilder generiert, mit denen jeder selbst herausfinden kann, ob die Sommerhitze normal ist oder nicht.
Die selbst von der Hitze im Stuttgarter Kessel geplagten Studierenden im Studiengang Vermessung und Geoinformatik haben in einem studentischen Projekt die Wetterdaten von Baden-Württemberg von 1950 bis 2019 analysiert. Die äußerst umfangreiche Datenmenge wurde mit Geoinformationssystemen analysiert und in Karten dargestellt. Es wird anschaulich erkennbar, wie sich das Klima in den verschiedenen Regionen Baden-Württembergs verändert hat. Beispielsweise wurde die Anzahl der heißen Tage über 30°C gezählt und festgestellt, dass es in den letzten 10 Jahren fast überall in Baden-Württemberg mehr als doppelt so viele gab, als in den 50er Jahren!
Übrigens hat man auch Niederschlagswerte, Regentage und Schneehöhen angeschaut und die Veränderungen in Karten dargestellt.
Nach dem Projekt wusste man endlich, warum man sich so sehnsüchtig nach Abkühlung sehnt: Die Hitze ist nicht normal! In den letzten 60 Jahren hat es eine Veränderung des Klimas in Baden-Württemberg gegeben, die sich nicht nur auf einzelne Regionen bezieht, sondern sich über das gesamte Bundesland erstreckt.
Also schnell die Vermessungs-Drohne anschalten und als Ventilator benutzen oder ab ins Freibad!
Weitere studentische Projekte haben die umfangreichen Daten von Europa- und Kommunalwahlen, sowie Satellitendaten mit Geoinformationssystemen ausgewertet und anschaulich in Karten dargestellt.