Passend zum Thema wurde die zweitägige Konferenz <Online-Labs in Education> am 10. und 11. März 2022 hybrid an der HFT Stuttgart mit insgesamt über 60 Teilnehmer:innen aus sieben europäischen Ländern erfolgreich durchgeführt.
Online-Labore ziehen spätestens seit der COVID-19 Pandemie und der einhergehenden eingeschränkten Mobilität das öffentliche Interesse auf sich. Das durch das BMBF geförderte Projekt Open Digital Lab for you (DigiLab4U) hat sich bereits zuvor zur Aufgabe gemacht, hybride Laborinfrastrukturen zu erforschen und diese prototypisch zu realisieren. Der internationale Forschungsverbund besteht aus der Universität Parma, dem IWM Koblenz, der RWTH Aachen, dem BIBA Bremen und der HFT Stuttgart.
Der Fokus der Konferenz lag auf Online-Laboren (remote, virtuell, hybrid, augmentiert), die thematisch das Internet der Dinge(IoT) adressieren. Auch wenn sich die Teilnehmer:innen bestens mit remote-Zugriff auskennen, waren alle sehr froh darüber, dass sich auch ein Teil vor Ort an der HFT Stuttgart treffen konnte. Die on-site und online Teilnahme lag bei ca. 50:50 – eine technische wie organisatorische Herausforderung, die durch das Organisationsteam vor Ort bestens bewältigt werden konnte, sodass ein gemeinschaftliches Erlebnis ermöglicht wurde. Selbst die interaktiven Demos konnten – dem Titel der Konferenz entsprechend – problemlos durchgeführt werden.
Die in vielen Vorträgen angesprochenen Evaluationen der Online-Labore zeigten die Akzeptanz und den didaktischen Wert von Online-Laboren auf. Evaluation mit Studierenden in einigen Projekten haben aber auch gezeigt, dass der Zugang zu realen Laboren Studierende weiterhin stark motiviert. Gut gestaltete online- und remote-Zugriffe sind jedoch eine Bereicherung und ermöglichen flexiblere Nutzungskonzepte.
Die Konferenz beleuchtete wissenschaftliche Aspekte aus organisatorischer, didaktischer und technischer Sicht der unterschiedlichen Laborinfrastrukturen. Am ersten Tag gab es einen Mix aus drei technischen Vortragssessions am Vormittag und praktischen live-Demos zum Mitmachen und Ausprobieren am Nachmittag. Aufgrund der Hybridstruktur der Konferenz konnte der remote-Zugriff gleich während der Veranstaltung live durch die online-Teilnehmer:innen für ausgewählte Demonstrationen getestet werden. Dabei reichte das Spektrum von virtualisierten Otto-Motoren über Serious Games bis zu remote bedienbaren Messeinrichtungen.
Am Freitag folgten vier Sessions mit Fokus auf die didaktischen und pädagogischen Aspekte. Unter den anwesenden Gästen waren sowohl junge Wissenschaftler als auch einige erfahrene „Godfather of Online-Labs“ (Live-Zitat aus der Konferenz) anwesend.
Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden laborbasierte Lernkapitel vorgestellt – ein Ansatz, der auf wissenschaftlichen Konferenzen viel zu selten verfolgt wird.
Die Konferenz Online-Labs in Education spiegelte auch die Endphase des Forschungsprojekts (DigiLab4U) wieder. Der aus der Forschungsarbeit resultierende Fernzugriff auf statische Laborinfrastrukturen bietet Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden ein dynamisches und durchaus flexibles orts- und zeitunabhängiges Lehr- und Lernerlebnis.
Mit den Beiträgen und den intensiven Austausch auf der Konferenz um die praktische Lehre mit online-Labs wird die Verbreitung der Ergebnisse der innovativen Strukturen und Ansätze in der Community gewährleistet. Allerdings wurde auch wiederholt auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Finanzierung der Labore an den Hochschulen hingewiesen. Alle interessierten Professor:innen, Forscher:innen, Studierende und Kolleg:innen, die mehr über Online-Labore in Lehre und Forschung erfahren möchten, sind eingeladen das Digilab4U-Team zu kontaktieren.
Kontakt: digilab4u(at)hft-stuttgart.de