„Next Normal - Wieviel Digitalisierung braucht Präsenz?“ lautete das Motto und die Leitfrage des diesjährigen hybriden Tags des Lernens und der Lehre 2023 und des Lehrpreises 2023 an der HFT Stuttgart.
Das Team des SkiLL lud zu einem kompakten Nachmittag ein, um (digitale) Lernumgebungen zu entdecken und die räumlichen Aspekte der Gestaltung von Lehren und Lernen aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren. Im Fokus standen die Konzepte der Lehrpreisbewerber:innen, die das Thema „Next Normal“ ganz unterschiedlich, aber immer didaktisch kreativ beantwortet haben.
Die Grußworte von Rektorin Prof. Dr. Katja Rade und von Prorektor für Studium und Lehre Prof. Dr. Lutz Gaspers eröffneten die Veranstaltung und bildeten eine perfekte Überleitung zur Keynote mit dem Titel „Holodeck statt Hörsaal – Präsenzlernen in virtuellen 3D-Umgebungen“. Prof. Rolf Kruse der FH Erfurt zeigte hier Möglichkeiten und Grenzen immersiver 3D-Technologien für Lehre und Studium auf. Er ging dabei den Fragen nach, wie sich der Lernort Hochschule digital erweitern lässt und welche Lernräume Studierende für ihre Lernprozesse benötigen und bevorzugen. Mit Blick auf die Modernisierung der Vorlesungsräume an der HFT Stuttgart sowie dem Aufbau eines digitalen Labors, thematisierte Prof. Kruse ein hochaktuelles Thema, das die HFT Stuttgart in den kommenden Jahren noch intensiv beschäftigen wird.
Nachfolgend widmete sich eine Podiumsdiskussion der Kernfrage, wieviel Digitalisierung Präsenz denn nun benötigt. Die Runde setzte sich aus professoralen und studentischen Vertreter:innen aller Fakultäten und dem Keynote-Speaker zusammen. Gekonnt souverän und humorvoll moderierte Emma von Bergenspitz die Runde. Ihr gelang es, den stärker fachspezifischen Perspektiven der Professor:innen ebenso Raum zu geben, wie den Ansichten der Studierenden. So war eine wichtige Aussage, dass trotz des Vorteils der Flexibilisierung durch Digitalisierung, Studierende Präsenzvorlesungen schätzen, um sich „emotional zu connecten“. Auf die Zukunftsfrage, woran sie erkennen würden, wenn heute „Next Normal“ wäre, war sich das Podium relativ einig: es existieren eindeutig zugeordnete Räume für unterschiedliche Anlässe, wie Einzelarbeit oder Gruppenarbeit, mit entsprechender (digitaler) Ausstattung sowie Ruhezonen und Begegnungsräume, die den Aufenthalt an der HFT attraktiver werden lassen.
Der anschließende Gallery Walk mit Kaffeepause lud alle Teilnehmenden dazu ein sich in angeregter Atmosphäre die Lehrpreiskonzepte der Bewerber:innen für den Lehrpreis 2023 anzuschauen. Darüber hinaus wurden im Senatssaal erste Entwürfe der Innenarchitekturstudierenden des Seminars „Möbelentwurf“ ausgestellt. In Kooperation der AG Modernisierung mit Prof. Carsten Weigl haben die Studierenden die Gelegenheit genutzt sich aus Designperspektive mit dem Thema Lehr- und Lernort auseinanderzusetzen. Entstanden sind auf diese Weise vielfältige Raumkonzepte, die zum Weiterdenken einladen.
Der Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Verleihung des Lehpreises und des Preises für studentisches Engagements. Der Lehrpreis würdigt herausragende Lehrende für ihre innovativen Lehrmethoden und ihren Beitrag zur Weiterentwicklung von Lehre und Studium an der HFT Stuttgart. Gewinnerinnen des 4. Lehrpreises 2023 in Höhe von 5000 Euro waren Prof. Christine Kappei (Fakultät A) und Prof. Dr. Siri Krauß (Fakultät B) für ihr studiengangsübergreifendes Lehrkonzept BIM AVA und Baubetriebswirtschaft I. Frau Rade betonte in ihrer Laudatio, dass die beiden Professorinnen überzeugend darlegen, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Studierenden der Architektur und des Bauingenieurwesens im digitalen Ausschreibungs- und Vergabeverfahren ermöglicht werden kann. Die Studierenden reflektieren in der Veranstaltung in besonderer Weise das eigene fachliche Handeln, indem die Konsequenzen ihrer Entscheidungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit unmittelbar erlebbar werden. Auch wenn nur ein Lehrpreis vergeben wurde, machen die eingereichten Konzepte deutlich, wie hoch die Lehrqualität an der Hochschule ist. Alle drei Fakultäten waren unter den besten Konzepten vertreten und haben überzeugende Lehr- und Lernszenarien präsentiert, die auch über den Gallery Walk hinaus im Confluence Wiki, präsentiert werden sollen.
Der Preis für das studentische Engagement ging in diesem Jahr an Ann-Kathrin Brodel (Fakultät A, MA Architektur), Linus Häberle (Fakultät B, BA Wirtschaftspsychologie) und Stefanie Prahl (Fakultät C, BA Vermessung und Geoinformatik) für ihr herausragendes, hochschulweites Engagement in unterschiedlichen Hochschulgremien und darüber hinaus. Der Preis in einer Gesamthöhe von 600 Euro wurde vom Verein Freunde der HFT Stuttgart gesponsert und durch den Vorsitzenden Herrn Bernd Göhner überreicht.
Unser herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden, Teilnehmenden und Unterstützer:innen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.