Am 28. Juni 2024 luden die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) und das Öko-Institut e.V. zur Abschlussveranstaltung der ersten Förderphase des MobiQ Reallabors ein. Das Reallabor MobiQ, gefördert von dem Baden-Württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, widmet sich der Erforschung und Förderung nachhaltiger Mobilität.
Die Veranstaltung fand im Stuttgarter Straßenbahnmuseum statt und bot eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen rund um das Thema nachhaltige Mobilität.
Der Nachmittag begann mit einem exklusiven Blick hinter die Kulissen von MobiQ. Die Teilnehmer:innen hatten die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit und Fortschritte des Projekts zu gewinnen. Anschließend wurde das Handbuch „Mobilität gemeinsam gestalten – in 10 Schritten“ vorgestellt, das großes Interesse bei den Anwesenden weckte. Das in dieser Form bisher einzigartige Handbuch dient Bürger:innen als praktischer Leitfaden zur Entwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen vor Ort und inspirierte die Teilnehmenden, sich aktiv in die nachfolgende Mobilitätswerkstatt einzubringen. In dieser Werkstatt konnten die Teilnehmer:innen Inhalte aus ausgewählten Kapiteln des Handbuchs durch anschauliche Workshops anwenden, die in den historischen Straßenbahnwagons des Museums stattfanden. Die Werkstatt bot Raum für kreativen Austausch und innovative Ideen zur nachhaltigen Mobilitätsgestaltung. Die Resultate der Werkstatt wurden im Anschluss präsentiert, was die vielfältigen und repräsentativen Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit zeigte.
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Maike Schmidt, Vorsitzende des Klima-Sachverständigenrats. In ihrer tiefgreifenden und zugleich motivierenden Ansprache unterstrich sie die Bedeutung nachhaltiger Mobilität und die Relevanz von Projekten wie dem MobiQ Reallabor. „Genau das brauchen wir. Und wir brauchen Sie, die diese Erfahrungen machen und diese Erfahrung aktiv teilen und verbreiten, sodass Klimaschutz für Mobilitätsentscheidungen handlungsleitend werden kann und gleichzeitig als verbindendes Element in der Gesellschaft etabliert wird“, betonte Schmidt.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Präsentation der Ergebnisse der einzelnen Reallabore. In Waldburg wurde für den Weg zur Arbeit eine Mitfahrplattform organisiert. In Geislingen initiierte eine Gruppe Seniorinnen einen Einkaufsbus, und in Stuttgart Rot sperrten die Bewohner zeitweise eine Straße für den Autoverkehr, um gemeinsam Ideen für eine mobile Nachbarschaft zu testen. Die inspirierenden „Töne aus den Quartieren“ boten einen lebhaften Einblick in die praktische Umsetzung und die positiven Effekte des Projekts auf die lokalen Gemeinschaften. Das positive Resümee über das Handbuch „Mobilität gemeinsam gestalten - in 10 Schritten“ rundeten den Abend ab. „Alle Mobilitätsideen waren nur möglich, weil viele Menschen, Vereine, Verbände, Beiräte und die Gemeinden vor Ort zusammenarbeiteten. Das macht Mut und zeigt, dass die Mobilitätswende aus der Mitte der Gesellschaft nicht nur gelingen kann, sondern auch Spaß macht. Alles, was wir hier zeigen, kann jede:r!“ so die Autor:innen des Handbuchs.
Das Handbuch „Mobilität gemeinsam gestalten!“ erscheint Ende August gedruckt und wird auch über Website www.reallabor-mobiq.de kostenlos zur Verfügung stehen.
Text und Foto: Julian Bansen, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen