Nachhaltige Ressourcennutzung, flexible Möblierung und wegweisende Lernraumarchitektur? Im Seminar Möbelentwurf von Prof. Karsten Weigel, das in Kooperation mit dem Servicezentrum für kompetenzorientiertes und innovatives Lernen und Lehren (SkiLL) und der AG Modernisierung der Vorlesungsräume stattfand, konnten sich Studierende ein Semester lang unter dem Motto "New Learning" als Vorreiter:innen auf dem Gebiet der zukunftsorientierten Lernraumgestaltung ausprobieren.
Am Freitag, den 30.06.2023 war es dann endlich soweit: Die Studierenden des 4. Semesters BA Innenarchitektur präsentierten fachkundig dem Rektorat, in Vertretung von Frau Prof. Dr. Katja Rade (Rektorin) und Herrn Prof. Dr. Lutz Gaspers (Prorektor für Studium und Lehre) sowie den beiden Leiterinnen des SkiLL Johanna Sedlmair und Anke Pfeiffer, ihre Entwürfe der letzten sechs Monate im Rahmen der Semesterschau Innenansichten.
Die Studierenden hatten die herausfordernde Aufgabe, einen Lehr- und Lernraum zu gestalten, der die Grundlagen der Innenarchitektur mit den pädagogischen Anforderungen an moderne Lernumgebungen verbindet. Im Mittelpunkt stand eine ganzheitliche Lernraumarchitektur, die sowohl inputorientierte Lehrphasen unterstützt als auch die Selbstorganisation und Autonomie der Studierenden in Lerngruppen fördert. Den Studierenden wurde zu Beginn des Semesters ein Raum an der Hochschule zur Verfügung gestellt, in dem sie ihren Ideen und Überlegungen freien Lauf lassen konnten. Doch dieser Raum stellte sie vor große Herausforderungen: Maße, allgemeiner Zustand und teilweise eine feste Möblierung boten ihnen ein spannendes und extrem ausbaufähiges Betätigungsfeld. Diesem begegneten sie mit viel Kreativität, Fachkompetenz und einer Extraportion Engagement und es gelang ihnen die anfänglichen Hürden professionell zu meistern.
Die im Laufe des Semesters entstandenen Entwürfe zeichnen sich durch flexibel anpassbare Möblierung, nachhaltige Ressourcennutzung und ästhetische Lernraumgestaltung aus. Sitzecken verwandeln sich im Handumdrehen in Stehpulte oder Tribünen, steckbare Raumteiler ermöglichen vielseitige Lernsettings und ein innovatives Raum-in-Raum-Möbel bietet die perfekte Lösung für konzentrierte Einzel- oder Teamarbeit. Ein abgestimmtes Lichtkonzept unterstreicht dabei die neu entstandene räumliche Atmosphäre und macht den Lernraum zu einem inspirierenden Ort.
Besonders hervorzuheben ist der Aspekt der Nachhaltigkeit, der nicht nur für die zukunftsorientierten Lernräume eine wichtige Rolle spielt, sondern auch im Rahmen der HFT-Strategie. Die Studierenden haben im Sinne der Nachhaltigkeit vorhandene Einbauschränke zu individuellen Lernnischen umgestaltet und Schließfächer als Raumteiler und Präsentationsfläche kombiniert. Sogar der Boden, die Fenster und die Jalousien wurden von ihnen in Handarbeit repariert, aufgewertet und wieder funktionsfähig gemacht. Dabei konnten sie wertvolle Erfahrungen im Bereich der nachhaltigen Instandsetzung sammeln.
Für die interdisziplinären Planungsprozesse der AG Modernisierung der Vorlesungsräume, lieferte das Seminar sicht- und nutzbare Ergebnisse und sichert einmal mehr die partizipative und hochschulweite Beteiligung aller Akteure.
Wir freuen uns sehr über die gelungene Kooperation und möchten uns herzlich bei allen Beteiligten für das erfahrungsreiche, gemeinsame Semester bedanken.