Durch die schwierige Kessellage Stuttgarts ist frische Zuluft rar, im Sommer halten sich hohe Temperaturen weit über die Nacht hinaus und die globale Erwärmung dürfte diese Situation verschärfen. Ein schon länger anhaltender und sich zuspitzender Wohnraummangel und damit verbundene hohe Mieten ist ein weiterer Aspekt, Lösungen für neuen Wohnraum zu finden.
Das Wettbewerbskonzept wurde von Studierenden, Professor:innen und Mitarbeitenden realisiert und im Kleinen durch vier gebaute Module, dem Demonstrator, veranschaulicht. Gebaut wurde das Model ganz aus Holz – von dem Allgäuer Familienbetrieb Bau-Fritz GmbH & Co.KG. Diesem wurde als Pionier für ökologisches Bauen jüngst der Deutsche Umweltpreis 2023 verliehen.
Das Ziel der HFT Stuttgart, mit einem nachhaltigen Aufstockungs- und Sanierungskonzept bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und dabei Themen wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und verantwortungsvolles Ressourcenmanagement zu beachten, deckt sich mit der Firmenphilosophie der Baufritz-Geschäftsführerin Dagmar Fritz-Kramer. Das Unternehmen baut fast ausschließlich mit Holz und genau das war der Plan des HFT-Teams coLLab. Der Wettbewerb-Beitrag sah eine Aufstockung eines Bestandsgebäudes auf dem Hochschul-Campus Stuttgart vor. Die Entscheidung, Holz als Baustoff zu nehmen, fiel angesichts der hervorragenden Öko-Bilanz des natürlichen Rohstoffs leicht. Holz speichert große Mengen an Kohlenstoff, immerhin 500 Kilogramm Kohlenstoff pro Tonne Holz. Das Material ist daher ein idealer Partner für klimafreundliches Bauen.
Für Dagmar Fritz-Kramer, geschäftsführende Gesellschafterin von Baufritz, war die Kooperation mit der HFT Stuttgart ein weiteres gelingendes Beispiel hin zu einem Wandel der Baubranche. „Die junge Generation an Bauingenieuren, Architektinnen, Stadtplanern und Bauphysikerinnen erhält bei Projekten wie dem Solar Decathlon Europe wichtige Impulse für ein anderes Verständnis von Bauen als es in den vergangenen Jahrzehnten üblich war. Wie berücksichtigen wir den Klimaschutz, wie schonen wir kostbare Ressourcen und setzen erneuerbare Energien ein? Alle diese Fragen sind bereits heute elementare Bestandteile einer verantwortungsvollen Stadt- und Bauplanung. Daher war es für uns keine Frage, die HFT Stuttgart bei diesem wichtigen Wettbewerb zu unterstützen.“
Das Solar Decathlon Team „coLLab“ und die gesamte HFT Stuttgart gratuliert Dagmar Fritz-Kramer zum Deutschen Umweltpreis.