Nichts ist wie es scheint - zumindest nicht auf den ersten Blick. Die HFT-Professor:innen Prof. Dr. Annegret Weng und Prof. Dr. Harald Bauer gingen bei der diesjährigen Ausgabe der traditionellen Kinder-Ostervorlesung gleich zweimal auf virtuelle Geheimnisjagd.

Einiges musste diesmal aufgrund von Corona anders sein, doch das Wichtigste blieb auch in diesem Jahr unverändert: die Faszination, was man mit Wissenschaft - in diesem Fall der Mathematik - alles anstellen kann. Die beiden HFT-Professor:innen Annegret Weng und Harald Bauer luden am Freitag und Samstag zum gemeinsamen Entschlüsseln von Geheimbotschaften ein - und jeweils gut 40 Kinder machten sich mit den beiden Wissenschaftler:innen via Videokonferenz auf spannende Entdeckungsreise.

Nach einer kurzen technischen Einführung ging es los. "Die Geheimschriften sind so alt wie die Schrift selbst", erfuhren die Kinder von Annegret Weng. Schon früh sollte nicht jeder alles lesen können und so machten sich damals Boten mit verschlüsselten Botschaften im Gepäck auf den Weg. Auch die Teilnehmer:innen der Kindervorlesungen hatten vorab Post von der HFT Stuttgart bekommen. Neben Arbeitsmaterial zum Entschlüsseln von Nachrichten befand sich in jedem Umschlag ein geheimnisvoller Brief. 

Gemeinsam machten sich die Nachwuchsforscher:innen in den folgenden anderthalb Stunden daran, die verschlüsselte Nachricht zu entziffern - und lernten dabei zahlreiche spannende Details aus der Welt der Kryptografie kennen. So nutzten beispielsweise die Amerikaner die Sprache der Navajo zur Verschlüsselung militärischer Nachrichten, weil sie keinerlei Ähnlichkeit mit vertrauten europäischen Sprachen aufwies. Doch damit nicht genug: wer aufmerksam zuhörte, wusste im Anschluss an die Vorlesung sogar, wie schwer unsere Erde ist. 

Als der geheimnisvolle Brief am Ende der Vorlesung entschlüsselt war ("Den Schatz der Mathematik findet ihr in Gebaeude Eins im ersten Stock im Schliessfach mit der Nummer zweiunddreissig") nahmen zwei HFT-Mitarbeiter:innen die Teilnehmer:innen mit der Live-Kamera zur Hebung des Schatzes mit. Die gefunden Silbermünzen konnten - der Virtualität der Vorlesung war's geschuldet - anschließend nicht geteilt werden. Als Trostpflaster hatte jeder der Nachwuchsforscher:innen schon vorab einen Geheimstift zugeschickt bekommen, mit dem im Anschluss das Thema der Vorlesung vertieft werden konnte. 

Deshalb - und weil's gemeinsam vor Ort halt doch am schönsten ist - findet die nächste Kindervorlesung im Rahmen des Stuttgarter Wissenschaftsfestival am 1. Juli wieder in Präsenz statt. 

Veröffentlichungsdatum: 11. April 2022
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