Kompakte Hofhäuser für nachhaltige Urbanität hoher Dichte - Typologie und Neuentwicklung von Hofhäusern mit Niedrigst- oder Plusenergiestandard
![[Bild: HFT Stuttgart, Deutsche Forschungsgemeinschaft]](/fileadmin/Dateien/Forschung/_processed_/f/d/csm_Logo_DFG_Hofhaeuser_2024_1210_947262dafa.jpg)
Überblick
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich in einer Neuinterpretation mit dem Gebäudetypus des Hofhauses für nachhaltige Urbanität hoher Dichte. Das Hofhaus verfügt zwar über eine jahrtausendealte Tradition und eine große Bandbreite an verschiedenen Ausprägungen, wurde aber im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte der letzten zwei Jahrzehnte im Vergleich zu anderen vorherrschenden Gebäudetypen nicht adäquat weiterentwickelt.
Fragestellung
Um die Weiterentwicklung im Hinblick auf eine hohe Dichte und Ressourceneffizienz (bezüglich Material und Energie) in einem überschaubaren Zeitraum nachzuholen, bedarf es grundlegender und systematischer Forschungsarbeit. Bereits vorhandene einzelne Untersuchungen zu traditionellen und modernen Hofhäusern geben Ausblick auf ein großes Potenzial und eignen sich zum Anknüpfen.
Vorgehensweise
Zielsetzung und weiterführender Beitrag des Forschungsprojekts ist dabei ein neuartiger Typus, der hier als ‘kompaktes‘ Hofhaus bezeichnet wird. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Urbanität der Zukunft genügt es nicht mehr, verbreitete Lösungen technisch zu optimieren, sondern es bedarf mehr und mehr der systematischen und interdisziplinären Entwicklung neuer und sehr leistungsfähiger Gebäudetypen in Kombination mit explizit dafür entwickelten urbanen Strukturen.
Ergebnisse
Der jahrtausendealte Gebäudetyp des Hofhauses wurde als Baustein für urbane Quartiere hoher Dichte und Heterogenität neu interpretiert. Das kompakte Hofhaus mit in der Regel drei geschlossenen Außenwänden hat dabei einen sehr geringen Grundflächenbedarf. Mit drei bis fünf Geschossen und bis zu vier Wohneinheiten kann es Einfamilienhäuser und auch konventionelle Wohngebäude ersetzen.
Außenraum, den übliche Gebäude als Abstand zueinander benötigen, wird als hochwertiger, nicht einsehbarer Hofraum in die kompakten Hofhäuser integriert. Innen- und Außenräume können so zu einem Raumkontinuum mit hohem Nutzwert verschmelzen. Jede Wohnung verfügt über mindestens einen solchen Innenhof. Das Dilemma konventioneller Bauformen – Dichte = Verlust von Privatsphäre und Stress durch ungewollte Einblicke – wurde aufgelöst.
Die Ergebnisse wurden in einem Buch bei TRIEST in deutscher und englischer Ausgabe veröffentlicht:
- Cremers, Jan; Bonfig, Peter; Offtermatt, David: Kompakte Hofhäuser - Anleitung zu einem urbanen Gebäudetyp. Triest Verlag Zürich, 2021, ISBN 978-3-03863-051-7
- Cremers, Jan; Bonfig, Peter; Offtermatt, David: Compact Courtyard Housing - A Guide to an Urban Building Type. Triest Verlag Zürich, 2021, ISBN 978-3-03863-052-4
Leitung | Prof. Dr. -Ing. Jan Cremers |
Fördergeber | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Programm | DFG Sachbeihilfe |
Laufzeit | 01.03.2017 – 28.02.2019; verlängert bis 30.6.2021 |
Team
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Architekt, Professor, Dekan | +49 711 8926 2591 | 8/2.01 |