Unterstützung bei akustischen Messungen und Hörversuchen

Überblick

Mindestanforderungen an den Lärmschutz im Bauwesen werden überwiegend durch Einzahlwerte bestimmt. Da sich die Bauweisen regelmäßig ändern und auch ein Lärmschutz vor „neuen“ Quellen sichergestellt werden muss, muss auch das Empfinden der Menschen gegenüber dem Lärm immer wieder aufs Neue untersucht werden. Diese Untersuchungen werden mit sogenannten subjektiven Hörtests durchgeführt und können zu neuen Bemessungsgrößen und Mindestanforderungen führen. In diesem Projekt werden zuerst die Software und Hardware sowie die Räumlichkeiten für subjektive Hörtests ausgelegt und umgesetzt. Des Weiteren werden Hörtests zur Beurteilung von Lärmereignissen durchgeführt und analysiert. Diese Ergebnisse werden mit Ergebnissen der Partner Forschungseinrichtung, National Research Council Canada (NRC) verglichen.

Fragestellung

  1. Empfinden Stuttgarter Einwohner Trittschallereignisse an Decken ähnlich wie kanadische und süd-koreanische Bürger?
  2. Welche Außenlärmquellen sind für Einwohner im Innenraum am störendsten.
  3. Können Innenraumereignisse durch Terzfilterungen der Außenraumereignisse für Hörtests verwendet werden?

Vorgehensweise

  • Matlab Quellcode von NRC zu den Trittschallhörversuchen wird für die deutsche Sprache und vorhandene Hardware (Kopfhörer / AD/DA Umsetzer / Computer) angepasst.
  • Hörtest-System wird kalibriert und Hörtests werden zur Beantwortung von F1 ausgeführt und analysiert.
  • Quellcode wird umgeschrieben um Hörtests von gemessenen Innenraumgeräuschen ausführen zu können.
  • Hörtests werden zur Beantwortung von F2 ausgeführt und analysiert.
  • Innenraumgeräusche werden durch Terzfilterung von Aussenraumgeräuschen erzeugt.
  • Hörtests werden zur Beantwortung von F3 ausgeführt und analysiert. Wenn die Frage positiv beantwortet werden kann, können Innenraumgeräusche durch Terzfilterung simuliert werden. Das heißt, dass die Eigenschaften der Quellen und der Fassaden getrennt aufgenommen werden und einfach alle Kombinationen simuliert werden können um eine viel größere Datenbank aufbauen zu können.

Ergebnisse

Durch die Durchführung und Auswertung des Hörversuchs im Rahmen der Messkampagne konnte bestätigt werden, dass der A-bewerte Außenpegel nur geringe Aussagekraft für den letztlich im Gebäude herrschenden Schalldruckpegel und die dortige Lärmbelästigung hat. Vielmehr ergibt sich aus dem Anregespektrum des Verkehrslärms und der typischen Schalldämmung von 2-Scheiben-Isolierfenstern ein Maximum im Spektrum innen um ca. 200 Hz. Weiterhin wurden mit den real gemessenen Innenlärmpegeln Hörversuche durchgeführt, die weitere wichtige Aussagen zur Lästigkeit dieser Geräusche zulassen. Bei der Erstellung von Software-Applikationen kam u.a. die  mathematisch-wissenschaftlichen Software Matlab® zum Einsatz .Die bisherigen Ergebnisse wurden auf einer wissenschaftlichen Fachtagung (DAGA 2023) einem größeren Fachpublikum vorgestellt und dort diskutiert.
Weitere Details können dem Abschlussbericht entnommen werden.

 

 

 

LeitungProf. Dr.-Ing. Berndt Zeitler
PartnerNational Research Council Canada
FörderkennzeichenP2022-10-008
FördergeberCarl Zeiss Stiftung
ProgrammCZS Sonderfonds Ukraine
AusschreibungAuxiliaris
Laufzeit01.10.2022–30.06.2023

 

Team

Name & Position E-Mail & Telefon Büro
Professor / IAF Direktorium / Akustikgruppe+49 711 8926 2507 7/104
Lehrbeauftragter / Wissenschaftler+49 711 8926 2982 7/114

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