Ruhende Mobilität - Der Pkw-Stellplatz im Wohnungsneubau im Spannungsfeld zwischen Kosten, Flächenverbrauch, Stadtraumqualität und Mobilitätsverhalten

"Jede Fahrt mit einem Pkw beginnt und endet auf einem Stellplatz". Diese auf den ersten Blick simple Feststellung hat weitreichende Auswirkungen auf die Qualität und Entwicklung unserer Städte. Stellplätze sind flächen- und kostenintensiv, beeinträchtigen je nach Ausführung die Stadtraumraumqualität und laden bei einfacher Verfügbarkeit zur Nutzung des Autos ein. Insbesondere beim Wohnungsbau steht der Pkw-Stellplatz in einem komplexen Spannungsfeld zwischen Kosten, Flächenverbrauch, Stadtbild- bzw. Freiraumqualität und Verkehr(sbelastung). Eine langfristig zweckmäßige und bedarfsgerechte Unterbringung des ruhenden Pkw-Verkehrs birgt ein enormes Potenzial für die Stadtentwicklung und die Attraktivierung des Umfelds. Da trotz der großen Bedeutung für eine nachhaltige Stadtentwicklung die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema der ruhenden Mobilität in der aktuellen stadtplanerischen Diskussion und Praxis als vernachlässigt eingestuft werden kann, setzt das Dissertationsvorhaben bei diesem Forschungsdefizit an. Die Arbeit beschäftigt sich damit, wie der für den ruhenden Verkehr notwendige Raum quantitativ und qualitativ im Wohnungsneubau optimiert und wie durch Maßnahmen bei der Parkierung die Verkehrsbelastung in den Städten reduziert werden kann. In der Arbeit wird untersucht, ob die aktuelle Gesetzeslage zur Herstellung von Stellplätzen in Baden-Württemberg zweckmäßig ist und wie Parkierungsanlagen stadtbildverträglich sowie flächen- und kostensparend untergebracht werden können. Ziel ist es, das Thema des ruhenden Pkw-Verkehrs in seiner Komplexität zu erfassen, die Handlungsmöglichkeiten auf allen relevanten Ebenen aufzuzeigen sowie konkrete Maßnahmen für Verbesserungen zu benennen. Zusammenfassend steht die Frage im Fokus, durch welche Strategien und Maßnahmen beim ruhenden Verkehr im Wohnungsneubau der motorisierte Individualverkehr, der Flächenverbrauch und die Kosten für das Wohnen reduziert und die Stadtraumqualität verbessert werden können. Als Ergebnis der Arbeit werden Handlungsempfehlungen für Stadtverwaltungen, Planer und Wohnungsunternehmen, aber auch für den Gesetzgeber und politische Gremien formuliert.

AkronymHAW-PROM
GeldgeberMinisterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK)
AusschreibungPromotionsförderung des HAW BW e. V.
TrägerHochschule für angewandte Wissenschaften
Projektleiter HFTProf. Dr.-Ing.  Christina Simon-Philipp
ProjektpartnerBetreuung: Prof. Dr.-Ing. Angela Million, Technische Universität Berlin, Institut für Stadt- und Regionalplanung
Laufzeit01.07.2017 - 30.06.2019