Hybride Konferenz mit der Kathmandu University in Nepal war ein großer Erfolg

AGSE 2021 - Geospatial Technology in Times of Global Challenges

Mit über 200 registrierten Teilnehmer:innen fand die AGSE 2021 (Applied Geoinformatics for Society and Environment) vom 24. bis 26. November als Hybridkonferenz statt - mit einem Übertragungs-Studio an der HFT Stuttgart sowie mit Streaming aus den Räumen der Partneruniversität in Nepal. Die kontinuierliche Teilnahme von 40 bis 70 Teilnehmer:innen aus (fast) allen Teilen der Welt über drei Tage hinweg war ein riesiger Erfolg.

Die Alumni-Konferenz des Masterstudiengangs „Photogrammetry and Geoinformatics“ hatte in diesem Jahr besondere Hürden zu nehmen. Lange stand nicht fest, ob eine Konferenz in Präsenz an der Kathmandu University in Nepal während der Corona-Pandemie umsetzbar ist.

Die Planungen und Vorbereitungen im Sommer gingen noch von einer Präsenz-Veranstaltung aus, denn jeder hätte ein persönliches Treffen in Kathmandu bevorzugt. Da die Alumni und Alumnae  aus allen Teilen der Welt kommen, bedeutet eine reine Online-Konferenz über die Zeitzonen hinweg eine große Herausforderung: Für die einen ist es Frühstückszeit, für andere mitten im Arbeitstag, im Feierabend und manche müssen extra in der Nacht aufstehen. Doch die Pandemiesituation zwang letztlich, auf eine hybride Konferenz umzustellen. Und darum haben sich die Veranstalter sehr gefreut, dass von fast allen Kontinenten der Welt 58 Alumni und Alumnae dabei waren.

Die mittlerweile 11. AGSE-Konferenz wurde gemeinsam mit dem Department of Geomatics Engineering, School of Engineering, Kathmandu University, geplant und durchgeführt. Zahlreiche internationale Expertinnen und Experten, viele davon Alumni des Studiengangs, nahmen teil, um den interessanten Vorträgen zum Thema „Geospatial Technology in Times of Global Challenges“ zu lauschen und sich im wissenschaftlichen Diskurs auszutauschen.

Live aus dem Auditorium mit nepalesischen Flair

Durch die Unterstützung des DAAD war es möglich, auch in der Hybridkonferenz ein wenig „nepalesisches Flair“ zu verbreiten. Für die feierliche Eröffnung der Konferenz wurden Mitarbeiter:innen, Technik und Künstler:innen gefördert. Alle Beiträge wurden live aus dem großen Auditorium der Kathmandu University gestreamt.

Auch über die Beiträge wurde das typische „AGSE-Flair“ aufrechterhalten. So gingen viele Redner:innen aus der Wissenschaft, aber auch aus den nepalesischen Ministerien, auf die Herausforderungen im Gastgeberland Nepal ein, so dass aus dem Wissensaustausch und den Diskussionen ein noch größerer Mehrwert für die Region entstehen konnte und die internationalen Teilnehmenden ein besseres Verständnis für die lokalen Gegebenheiten erhielten.

Fokus auf Lebensmittel - Wasser - Energie

Ein starker inhaltlicher Fokus lag hierbei auf der Verknüpfung zwischen Lebensmittel, Wasser und Energie (Food-Water-Energy-Nexus), der auch in vielen anderen Teilen der Welt von hoher Bedeutung ist. Die Keynote-Vortragenden Janak Raj Joshi (Joint Secretary, Ministry of Land Management, Nepal) berichtete über die aktuellen Entwicklungen zur Datenerfassung und Überführung in den 2020 beschlossenen, ersten nationalen Landmanagementplan.

Matthias Ruchser (Coordinator Outreach, Global Crop Diversity Trust) sensibilisierte die Zuhörer:innen mit seinem Vortrag “The Loss of Biodiversity - Climate Change as a Security Risk”. Er zeigte dabei die faszinierende Nutzpflanzen-Vielfalt auf, an deren Erhalt sein Unternehmen aktiv mitwirkt.

Athina Trakas (Open Geospacial Consortium) lud alle Teilnehmer:innen ein, die neuesten Entwicklungen im OGC gemeinsam zu nutzen, sich mit seinen Bedürfnissen aktiv zu beteiligen und so die internationale Gemeinschaft noch enger zusammenzubringen. Prof. Dr. Peter Schmitz (Department of Geography, University of South Africa) zeigte in seinem Beitrag „Food Insecurity, fortunate Index and Income as possible Indicators for Vulnerability“ interessante Zusammenhänge und Korrelationen auf, die rege diskutiert wurden.

Prof. Dr. Matthias Möller (Universität Bamberg & Beuth Hochschule Berlin) bot einen Rückblick auf „Five Decades, almost a half Century of Operational Earth Observation“, der auch mit Spannung in die Zukunft schauen ließ. Auf ein spezielles Gebiet zur Nutzung der Erdobservierungsdaten ging Dr. Jagannath Aryal (Senior Lecturer Infrastructure Engineering, The University of Melbourne) mit seinem Vortrag „Earth Observation and Digital Twin for SDG: a Future Outlook from Urban Systems“ ein und beeindruckte durch zahlreiche Beispiele aus dem Bereich „Smart Cities“.

Workshops und Netzwerke

Nachgefragt waren auch die angebotenen Workshops. Höhepunkt waren dabei der Workshop zu „Geo-Information Management for the humanitarien/development Nexus: Challenges and Opportunites“ von Christine Brönner sowie die Workshops der Alumni  Hamidreza Ostadabbas, Winhard Tampubolon, und Mohammad Shafi Bajauri  über verschiedene Geo-Informationssysteme und Datenanalyse.

Während der verschiedenen Vortragssessions berichteten 40 Referent:innen von ihren aktuellen Projekten – sei es im Rahmen von Forschungsprojekten oder Projekten aus der täglichen Berufspraxis. 

Zeit für private Chats kamen aber auch nicht zu kurz. In den Pausen wurden Bilder aus den Studiengängen sowie der vorherigen AGSE-Konferenzen gezeigt. Dies stieß den Austausch im Chat immer wieder an: Wer ist aus welchem Jahrgang da? Erinnerst Du Dich noch? Arbeitest Du noch an diesem oder jenem Thema?

Das erfolgreiche Konzept der AGSE-Konferenz soll natürlich fortgesetzt werden – die 12. AGSE findet im November 2022 gemeinsam mit dem Department of Geology, School of Earth Systems Sciences der Digital University Kerala in Indien statt. Hoffentlich in Präsenz, auf jeden Fall wieder mit DAAD-Förderung.

Weitere Informationen: http://applied-geoinformatics.org/

 

Veröffentlichungsdatum: 08. Dezember 2021 Von Anja Ernst ()