Projekt- und problemorientiertes Lernen wird im Studienbereich Bauingenieurwesen an der HFT groß geschrieben! Die Professorinnen und Professoren haben selbst jahrelange Industrieerfahrung und es bestehen vielefältige fachliche und persönliche Verflechtungen am Wirtschaftsstandort Stuttgart, so dass real existierende Praxisbeispiele aus Unternehmen und Behörden recht problemlos akquiriert werden können.

Unsere Studierenden lernen durch gemeinsame Studienprojekte nicht nur, wie man sich selbständig neues Wissen erschließt. Sie lernen auch, sich in der Gruppe zu organisieren und eigenständig in Teamarbeit konkrete Lösungsansätze zu entwickeln. Neben Fachkompetenzen, Selbst- und Sozialkompetenzen erwerben die Studierenden noch zusätzlich Methodenkompetenzen. Durch das projektorienterte Lernen erlernen die Studierenden beispielsweise wichtige Methoden und Tools für die digitale Planung.

Projektarbeiten aus den Studiengängen des Studienbereichs Bauingenieurwesen

Konkrete Studienprojekte enstehen durch vielfältige Kontakte, über die der Studiengang bzw. einzelne Professorinnen und Professoren verfügen. Im Folgenen finden Sie eine Auswahl an  Studienprojekten, die in der letzten Zeit erfolgreich durchgeführt wurden.

Sprungbrett und Becken in einem Hallenbad
Konstruktives Ingenieurwesen

Neubau eines Hallenbads

Im Rahmen des Projekts planten Studierende in Gruppen den Neubau eines Hallenbads in Aalen.

Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr.-Ing. Steffen Feirabend.

Eine Autobahn bei Nacht
Wasser und Verkehr

Mobilitätskonzept für ländlichen Raum

Eine interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe aus Studierenden der Bachelor-Studiengänge Bauingenieurwesen und Infrastrukturmanagement untersuchte am Beispiel von Mellrichstadt die Entwicklungschancen der Stadt unter der Berücksichtigung moderner Mobilitätsformen im ländlichen Raum.

Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers und Prof. Dr.-Ing. Leyla Chakar.

Die Skyline von Frankfurt bei Nacht
Baumanagement

Angebotsbearbeitung für die schlüsselfertige Errichtung eines Hochhauses

Im Rahmen des Projekts bearbeiteten Studierende mit Hilfe eines digitalen Gebäudemodells ausgewählte Aufgaben aus der Planung, Ausschreibung und Kalkulation eines Bürohochhauses.

Betreut wurde das Projekt von Prof. Dr.-Ing. Siri Krauß und dem Lehrbeauftragten Dipl.-Ing. Jan-Paul Greef.

Ein Gruppenfoto
Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien

Praxis live – Präsentation Projektstudienergebnisse

Zum Abschluss der Projektstudie im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilie konnten die Teilnehmer ihre Ergebnisse im großen Sitzungssaal des Rathaus der Stadt Rutesheim präsentieren.

In der Aufgabenstellung „Projektentwicklung des Bosch-Areals in Rutesheim“ galt es für die Studierenden eine aktuelle Aufgabenstellung aus der Praxis zu bearbeiten. Durch die Auflösung eines Gewerbestandortes der Firma Bosch in innerstädtischer Lage von Rutesheim, bietet sich für die Stadt die Möglichkeit ein lebendiges und attraktives neues Stadtquartiert zu schaffen. Die Studierenden hatten hier die Möglichkeit, parallel zu einem von der Stadt Rutesheim ausgelobten Planungswettbewerb, der von der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH begleitet wird, eigene Projektentwicklungsideen zu entwickeln. Die Projektaufgabe wurde von Herrn Prof. Dr.-Ing. Joachim Hirschner zusammen mit dem Praxispartner der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH und der Stadt Rutesheim ausgegeben.

Die Studierenden hatten nun nach erfolgreichem Abschluss der Projektstudie die Möglichkeit ihre Ergebnisse live im Rathaus der Stadt Rutesheim zu präsentieren. Die Ausarbeitungen der Studierenden kamen vor dem Fachpublikum sehr gut an. Von der Stadt haben neben der Bürgermeisterin, dem ersten Beigeordneten, dem Stadtbaumeister auch die Vertreter des Praxispartners Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH und Herr Prof. Dr.-Ing. Joachim Hirschner von der HFT Stuttgart teilgenommen.

Eine Hand hält ein Handy, im Hintergrund eine Straße
Bauingenieurwesen und Infrastrukturmanagement

Studiengangübergreifendes Projekt zum autonomen Fahren

Im Sommersemester 2019 arbeiteten 19 Studierende aus den Studiengängen Bauingenieurwesen und Infrastrukturmanagement im Rahmen eines interdisziplinären Projekts an der Frage, welche Auswirkungen die Veränderung der Mobilität für die Entwicklung einer Stadt im ländlichen Raum mit sich bringt. Die inhaltliche Betreuung erfolgte durch Prof. Dr.-Ing. Lutz Gaspers und Prof. Dr.-Ing Leyla Chakar. Die Herangehensweise an die Projektarbeit erfolgte über die Methode des Problem- und Projektorientierte Arbeitens (POL). Für diesen Teil wurde die Gruppe von Robert Gandert begleitet, der in der Fakultät B als Didaktikexperte diese Art von Lernen und Lehre unterstützt.

Als Projektpartner konnte die Streutal-Allianz in Unterfranken gewonnen werden, zu der die Stadt Mellrichstadt und umliegende Städte und Gemeinden gehören. „Welche Auswirkungen hat die Einführung autonomen Fahrens auf Mellrichstadt und Umgebung?“ war die Fragestellung der Studierenden. Dies ist keine einfache Frage.

Zur Beantwortung der Frage haben sich die Studierenden zuerst mit möglichen Methoden und den Voraussetzungen ihrer Arbeit auseinandersetzen müssen. Dazu musste autonomes Fahren und Mobilität gedanklich gefasst werden. Im Seminar wurde Verkehr dann als zweckgebunden erkannt. Für ein Semester bildeten die Studierenden fünf studiengangübergreifende Arbeitsgruppen: Bildung, Soziales, Freizeit, Arbeit, Einkauf, die die wesentlichen Mobilitätszwecke wiedergaben.

Zur Darstellung möglicher Auswirkungen autonomen Fahrens sollten Szenarien erarbeitet werden. Eines sollte teilautonomes und das andere vollautonomes Fahren annehmen. Zur Projektion aktueller Begebenheiten auf eine solche Situation mussten die Begebenheiten des aktuellen Verkehrs erhoben werden. Dafür haben die Studierenden Fragen für eine Vor-Ort- und eine online-Befragung erstellt.

Beim ersten Besuch in Mellrichstadt wurde das Verkehrsverhalten an wesentlichen Punkten wie Schulen, ansässigen Unternehmen und einzelnen Geschäften erfragt und auch die Einstellung zum autonomen erfasst. Detailliert und an gut gewählten Stellen konnten die Studierenden Einzelheiten in Mellrichstadt erkunden und relevante Informationen und sogar quantitative Daten erheben.

Im nächsten Arbeitsschritt wurden anhand der gesammelten Informationen und Daten von den Studierenden eine Situationsanalyse erarbeitet. Jede Arbeitsgruppe konnte hier spezifische Eigenheiten von Mellrichstadt berücksichtigen. In einem autonom fahrenden Schulbus etwa könnte der den Kindern bekannte Busfahrer fehlen. Damit wurden nun zwei Szenarien für Mellrichstadt verarbeitet.

Im großen Finale des Projekts konnten die Studierenden Anfang Juli 2019 ihre Ergebnisse dann interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus Mellrichstadt in der dortigen Markthalle präsentieren. Jede Gruppe gestaltete Poster. Nach Vorträgen aller fünf Arbeitsgruppen konnten die Gäste sich interessante Themen heraussuchen und sich detaillierter und im Gespräch informieren.  Auch die lokale Presse war hierbei anwesend.

Die Studierenden haben die lokalen Chancen und Möglichkeiten herausgearbeitet. Das autonome Fahren hat sich nicht als Allheilmittel für Fragen der ländlichen Entwicklung erwiesen. Dabei haben sich die Studierenden auf erhobene Fakten und auf Ihre Schlussfolgerungen verlassen. Dem gezielten Einsatz der Technologie für bestimmte Ziele auch in Mellrichstadt aber steht dennoch nichts im Weg.

Projektbericht "Mellrichstadt"