Hallo zusammen! Macht ihr euch auch Gedanken über ein Auslandssemester? In der gleichen Situation habe ich mich auch befunden. Inzwischen ist mein Auslandssemester in Schweden vorbei...
...und jetzt möchte ich euch dazu ermutigen, diese tolle Erfahrung ebenfalls zu machen!
Ich habe mein Auslandssemester an der Jönköping University verbracht, mitten in der Corona-Zeit. Auch in dieser Zeit sollte jeder die Möglichkeiten nutzen, die einem gegeben werden, um auch andere Erfahrungen zu sammeln als nur die eigenen vier Wände zu betrachten. Das Semester in Schweden verlief komplett anderes als, wenn es Corona nicht gegeben hätte. Allerdings kann nicht immer alles gleich ablaufen, sonst wäre es auch langweilig. Am Anfang war es sehr chaotisch vor allem wegen Corona – aber das war es überall. Keiner wusste wirklich, was möglich war und was nicht. Aber nach einiger Zeit hat sich alles etwas eingespielt, dann kommt ein System rein und alles wird etwas klarer.
Trotz des Chaos kann ich nur jedem empfehlen, ein Auslandssemester zu machen. Es ist eine komplett andere Erfahrung. Es ist viel zu organisieren, aber es lohnt sich! Für mich war es am Anfang ziemlich stressig, weil ich einige Probleme mit den Kursen hatte. Es kommt viel auf die Kurswahl an, wie stressig das Semester in Schweden wird.
Die Jönköping University ist ein Zusammenschluss aus vier Schulen. Aus diesem Grund ist die Vielfalt von Kursen, die ein Exchange-Student wählen kann auch sehr groß (Exchange-Student sind all die Studenten, welche nur ein Semester in Schweden verbringen). Die vier Schulen teilen sich zwar einen Campus, haben aber jeweils eine eigene Organisation. Es gibt die School of Health and Welfare, die International Business School, die Education and Communication School und die Engineering School.
Ich war durch meine Kurswahl nur auf der Engineering School, doch es ist auch möglich Kurse von den verschiedenen Schulen zu wählen. Im Voraus wird einem mitgeteilt, welche Kurse als Exchange-Student gewählt werden können. Die verschiedenen Kurse könnten jedoch Kollisionen im Stundenplan verursachen. Dies wurde bei mir dadurch behoben, dass die Klasse in Gruppen aufgeteilt wurde und somit zu verschiedenen Zeiten Unterricht hatte. Dies gibt die Möglichkeit seinen eigenen Stundenplan etwas mitzustrukturieren.
Die Möglichkeit, während des Studiums nach Schweden zu können um dort zu studieren ist fantastisch!
Das Semester ist auch etwas anders aufgeteilt. Es gibt eine erste Hälfte dann Prüfungen, danach beginnt die zweite Hälfte mit ebenfalls Prüfungen am Ende. Das wiederum gibt einem die Möglichkeit zwei komplett verschiedene Halb-Semester zu mitzuerleben. Im ersten Teil hatte ich ziemlich viele Kurse, welche das Studieren zu einem 7-Tage-Studium gemacht haben. Dafür hatte ich im zweiten Teil mehr Zeit, weil am Ende beide Halb-Semester zusammengezählt werden. Da der zweite Teil etwas lockerer war, hatte ich die Möglichkeit Schweden zu erkunden!
Meine Erfahrung ist, dass es durchaus sinnvoll ist, sich vor der Reise schon Vorstellungen darüber zu machen, was man sich von dem Auslandssemester erwartet – sich jedoch nicht zu sehr darauf zu fokussieren. Sonst könnte es sein, dass man viele schöne Aktivitäten verpasst.
Aus diesem Grund, hatte ich angefangen mich immer mehr mit anderen Leuten, auch außerhalb der Universität, zu treffen. Die Schweden und die zugezogenen aus anderen Ländern kennenzulernen ist der beste Part von dem Auslandssemester. Ich konnte viel über die unterschiedlichen Kulturen lernen. Denn das Schöne an Schweden ist, dass das Land so vielseitig ist. Es sind so viele Menschen von den unterschiedlichsten Nationen dort. Uns wurde gesagt, dass es eins der Länder mit den meisten unterschiedlichen Nationen sei. Ich konnte mit vielen Leuten sprechen und die Erfahrungen der einzelnen kennenlernen. Es werden viele Geschichten oder Aktuelles von den eigenen Ländern berichtet. Somit lernte ich nicht nur einiges über Schweden, sondern auch über viele andere Länder!
Zukünftig möchte ich versuchen, Vorstellungen davon zu haben, was ich erreichen möchte – aber trotzdem immer offen für Neues und andere Ideen zu sein!
Ein weiterer gute Gelegenheit, um neue Leute aus verschieden Ländern kennenzulernen, ist in den Studentenwohnheimen. Die Jönköping University garantiert jedem Exchange-Student, eine Wohnung zu finden, bis zu einem Preis von etwas mehr als 600 € im Monat. Dieses Angebot sollte ihr jedoch unbedingt annehmen werden, da ihr sonst ohne Wohnung dasteht. Es herrscht auch ein großer Wohnungsmangel in Jönköping. Deswegen ist es sehr schwierig eine Wohnung zu finden.
Ihr habt jedoch Einfluss auf die Wohnungen, die ihr bekommen werdet. Es gibt ca. 10 verschiedene Wohnheime, jedes ist etwas anders aufgebaut. Es gibt WG-Wohnungen mit 3-7 Studenten bei denen man sich das Bad und die Küche gemeinsam teilt, die aber trotzdem abgeschlossene Wohnungen sind. Oder ihr habt einen Wohnheimplatz mit einem Zimmer und teilt euch mit 25- 50 Studenten die Küche und mehrerer Bäder. Am Anfang könnt ihr euch auf eine Wohnmöglichkeit bewerben und sucht von den ca. 10 Möglichkeiten drei als Priorität aus. Es ist nicht garantiert, dass ihr eine der drei Wohnmöglichkeiten bekommt, allerdings ist die Chance ziemlich hoch.
Jede Wohnmöglichkeit hat einen unterschiedlichen Preisbereich und eine unterschiedliche Lage. Es gibt Wohnheim, die genau neben der Universität liegen und Wohnheime, welche etwas außerhalb liegen. Ich selber war in Råslätt. Dieses Wohnheim ist ca. sieben Kilometer außerhalb von Jönköping. Mit dem Bus benötigt ihr ca. 10-15 min zur Universität oder ihr fahrt mit dem Rad. Die Busverbindung ist in ganz Jönköping super ausgebaut.
Falls ihr mal die Umgebung erkunden möchtet, dann kann ich das nur empfehlen. Sowohl Jönköping als auch die nähere Umgebung sind super schön. Es gibt dort viele Naturreservate und in den vielen schönen Seen könnt ihr auch baden.
Es war eine gute Entscheidung das Auslandssemester gemacht zu haben! Es ist ganz anders abgelaufen als ich zuerst gedacht hatte. Es hatte seine Höhen und Tiefen, doch genau das sind die Erfahrungen, bei denen man am meisten lernt.