Studierende der Hochschule für Technik Stuttgart (HfT) haben neun Entwürfe für einen „Waldbogen“ am Ketterberg erarbeitet. Diese wurden jetzt im Rahmen einer Abschlusspräsentation im Bad Mergentheimer Kulturforum vorgestellt.
Die Kooperation zwischen Stadt und Hochschule war von Professor Rolf Kicherer initiiert worden. Seine Master-Studierenden hatten im Kurs „Konstruktives Entwerfen“ ein Semester lang Zeit, um für die in der Landesgartenschau-Konzeption beschriebene Idee eines Waldbogens am Bad Mergentheimer Ketterberg konkrete Pläne zu erarbeiten. Anfang Dezember waren mit Bernd Straub, Eva Müller und Carsten Müller bereits drei Mitglieder der Landesgartenschau-Gruppe bei einer Zwischenpräsentation an der Hochschule, um erste Rückmeldungen zu geben.
Nun präsentierten die Studierenden ihre finalen Ergebnisse vor Professor Rolf Kicherer und einem ausgewählten Publikum in Bad Mergentheim. Darunter waren neben Oberbürgermeister Udo Glatthaar und der Landesgartenschau-Gruppe auch Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinderat, Jugendgemeinderat, Forst BW, Kurverwaltung, Naturschutzgruppe Taubergrund und der Planstatt Senner. Schon nächste Woche werden die Entwürfe auch öffentlich ausgestellt.
„Die Instandsetzung des Naturraums Ketterberg mit seiner herrlichen Panorama-Aussicht begleitet uns von Beginn unserer Landesgartenschau-Pläne an“, erinnerte OB Udo Glatthaar zum Auftakt. Konkrete Projekte wie die Sanierung von Trockenmauern oder das Anlegen eines ökologischen Weinbergs seien bereits in der Umsetzung. „Klar war immer, dass wir hier einen besonderen Aussichtspunkt schaffen wollen“, sagte der OB weiter. So etwas gehöre inzwischen zu jeder Landesgartenschau.
Im Zuge der zweiten, überarbeiteten Bewerbung hatte sich - auch nach einer fachlichen Beratung durch „Montenius Consult“ - die Idee eines „Waldbogens“ konkretisiert, der neben dem Ausblick auf Stadt und Taubertal auch den angrenzenden, klimaangepassten „Wald der Zukunft“ erlebbar machen soll. Dazu, wie so ein Waldbogen aussehen und konstruiert sein könnte, stellten die 15 Studierenden insgesamt neun Versionen vor, die sie mit Hilfe von Plänen und Visualisierungen sowie teilweise auch an aufwändigen Modellen erläuterten.
Herausgekommen sind Entwürfe, die das Thema ganz unterschiedlich angehen – gerade auch was die Materialien und Formensprache angeht. Ob als geschwungene Holzbrücke in den Baumkronen, als stählernes „Fachwerk“ mit charakteristischem Tragwerk, ob als dezente Wege-Verknüpfung mit Carbon-Beton oder als markantes „Speichenrad“ in der Gipshalde oberhalb des neuen Natur-Weinbergs: Die Entwürfe waren vielfältig, überraschend und originell.
„Wir sehen ganz unterschiedliche Ansätze, die aber jeder für sich ein schlüssiges Konzept verfolgen. Damit können die Studierenden der Stadt Bad Mergentheim für diese Landesgartenschau-Idee einige gute Impulse mit auf den Weg geben“, bewertete Professor Rolf Kicherer die Ergebnisse. Er hob auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt hervor und dankte im Namen der Studierenden für die Möglichkeit eines so konkreten Projektes und der Präsentation vor wichtigen Multiplikatoren.
OB Udo Glatthaar fasste die Eindrücke des Auditoriums zusammen: „Jedes vorgestellte Projekt hat seinen Charme und seine Stärke. Sie als Studierende haben hier sehr großes Engagement gezeigt und ihre Entwürfe für Bad Mergentheim mit viel Herzblut entwickelt. Dafür danken wir herzlich, denn wir werden von diesen Ideen profitieren!“
Die Waldbogen-Entwürfe der Studierenden werden bei der Bürgerwerkstatt zum Rahmenplan Landesgartenschau am kommenden Montag, 30. Januar, öffentlich ausgestellt. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr (Saal-Öffnung 17.00 Uhr) im Kursaal. Dabei werden auch die Planungs-Stände zu vielen weiteren Stadtentwicklungs-Projekten der Landesgartenschau vorgestellt und diskutiert.