Klimaneutrale Gebäude und nachhaltige Immobilienfinanzierung

Überblick

Ausgehend von dem Befund, dass knapp 40% der CO2-Emissionen in der EU auf Gebäude – vor allem Bestandsimmobilien – zurückzuführen sind, beschäftigt sich das Vorhaben CREATE mit der Frage, welchen Beitrag der Kapitalmarkt zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors i.S. des Klimaziels von Paris leisten kann. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf innovativen Finanz- und Versicherungsprodukten in den Bereichen Sustainable Finance und Sustainable Insurance, die idealerweise eine hohe transformative Wirkung (Impact) erzielen.  In diesem Kontext sollen auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) entsprechend Beachtung finden.

Fragestellung

1. Was sind die spezifischen Bedürfnisse und Interessen von Gebäudeeigentümern, die gleichzeitig Kunden von Finanzdienstleistungen sind?

2. Welche Finanz- und Versicherungsprodukte passen zu ihren Interessen und Bedürfnissen und wie kann die Akzeptanz dieser Produkte erhöht werden?

3. Wie sollten diese Produkte gestaltet werden, um Anreize für die Nachhaltigkeits-/ Energieeffizienz-orientierte Sanierung bestehender Gebäude zu schaffen? Oder anders formuliert: Wie sollten Finanzinstrumente am besten gestaltet und eingesetzt werden, damit sie die größtmögliche Wirkung auf Nachhaltigkeitsziele haben und gleichzeitig für potenzielle Investoren möglichst attraktiv sind?

4. Wie kann die Wirkung der Finanzinstrumente im Hinblick auf die Reduzierung von CO2-Emissionen maximiert werden? Wie kann mit Hilfe von Finanzprodukten die größtmögliche transformative Wirkung für den Klimaschutz erzielt werden (Impact)?

5. Wie kann eine bessere Transparenz in Bezug auf den CO2-Fußabdruck von Gebäuden erreicht werden, und wie und mit welchen Methoden können die relevanten Daten erhoben werden, und wie kann eine bessere Abstimmung mit der Taxonomie des EU-Aktionsplans erreicht werden?

Vorgehensweise

Dem Vorhaben liegt das Forschungsdesign transdisziplinärer Reallabore (Living Labs) zugrunde und zielt u.a., durch Anwendung der Design-Thinking-Methodik, auf die bedarfsorientierte Entwicklung von innovativen Finanz- und Versicherungsprodukten in interaktiven Austausch mit den jeweils relevanten Stakeholder-Gruppen ab. Das Vorhaben setzt sich aus fünf aufeinander aufbauenden bzw. miteinander verzahnten Arbeitspaketen zusammen: (1) Entwicklung des konzeptionellen Bezugsrahmens, (2) Akzeptanz nachhaltiger Finanzprodukte durch relevante Finanzmarktakteure, (3) Entwicklung von Impact-orientierten Finanzdienstleistungen und -produkten, (4) Datenverfügbarkeit, -qualität, -analyse und -bewertung, (5) Projekt- und Transfermanagement

Angestrebte Ergebnisse

Das übergreifende Ziel ist es, am Beispiel von Gebäuden einen Beitrag zur Dekarbonisierung von Realwirtschaft und Gesellschaft durch die Umlenkung von Kapitalströmen mittels innovativer Sustainable Finance- und Sustainable Insurance-Produkte zu leisten.

LeitungProf. Dr. Tobias Popović
Partner
  • Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten (VfU)
  • Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
  • Ernst & Young GmbH (assoziiert)
  • Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V. - Stuttgart Financial (assoziiert)
  • Greensurance Stiftung für Mensch und Umwelt gGmbH
Förderkennzeichen01LA2206A
FördergeberBundesministerium für Bildung und Forschung  (BMBF)
ProgrammStrategie „Forschung für Nachhaltigkeit" – FONA
AusschreibungKlimaschutz und Finanzwirtschaft (KlimFi)
Laufzeit01.10.2022–30.09.2025

 

Team

Name & Position E-Mail & Telefon Büro
Professor / Ethikbeauftragter der HFT Stuttgart+49 711 8926 2962 L 109
Transformations- und Innovationsmanager+49 711 8926 2339 7/007
Expertin für Sustainable Finance
Geschäftsführung Forschungsmanagement +49 711 8926 2973 7/035